Fortuna Düsseldorf: Was gegen Bayer Leverkusen Hoffnung macht
1.) Die Wunderwaffe aus Griechenland
Griechischer Halbgott? Unterschiedsspieler? Oder einziger Funke Hoffnung? Im Vorfeld des Pokalhalbfinals gegen Leverkusen wird Christos Tzolis in unterschiedlichen Rollen gedrängt – Alle jedoch vereint die Annahme, dass ein Finaleinzug nur über ihn und seine Leistung führen kann. Wenig verwunderlich, schließlich hat der 22-Jährige in 24 Ligaspielen 17 Tore selbst erzielt und sieben vorgelegt. Im Viertelfinale gegen St. Pauli war es er, der den letzten Versuch im Elfmeterschießen aufreizend lässig in Panenka-Manier verwandelte und Fortuna damit ins Halbfinale schoss.
2.) Alle spielen dafür, dass Tzolis bleibt
Christos Tzolis ist mit einer Kaufoption bis Saisonende vom englischen Zweitligisten Norwich City ausgeliehen. Fünf Millionen Euro müsste Düsseldorf auf die Insel überweisen, um den Griechen dauerhaft an den Verein zu binden. Für Fortuna eine zu hohe Summe. Die Verantwortlichen arbeiten an Lösungen, doch selbst im Falle des Aufstiegs ist der Tzolis-Kauf wohl nicht tragbar, schließlich wären dann kaum noch Mittel für weitere Neuverpflichtungen da. Wie das benötigte Geld in die Kasse kommen könnte, ist klar: Aufstieg und Pokalsieg, verbunden mit dem Einzug in die Europa League! Der Verbleib vom Zweitliga-Topscorer liegt damit also auch in den Händen seiner Teamkollegen und ihrer Leistung.
3.) Irgendwann muss Leverkusen verlieren
Leverkusen zieht bisher noch ungeschlagen durch die Saison. Weder in der Liga noch im Europapokal musste die Werkself bisher eine Niederlage hinnehmen. „Natürlich fahren wir mit einem gewissen Respekt vor der Truppe dorthin, gleichzeitig ist es eine große Chance. Irgendwann müssen sie ja mal verlieren, warum nicht gegen uns?“, sagt Florian Kastenmeier im Kicker-Interview. Fortunas Keeper dürfte nicht der einzige in Düsseldorf sein, der sich diese Frage in den vergangenen Tagen gestellt hat.
4.) Der Pokal hat – na klar – seine eigene Gesetze
Im Pokal kann alles passieren. Eine Binse, klar. Allerdings eine, die allein der FC Saarbrücken in dieser Saison bis aufs Äußerste strapaziert hat. Doch auch abseits dieser Erzählungen standen Sensationen immer wieder an der Jahresordnung. So setzte sich im vergangenen Jahr Drittligist Elversberg eben gegen jenes Bayer Leverkusen durch. Ein Jahr davor wiederum warf Drittligist Preußen Münster Champions-League-Teilnehmer VfL Wolfsburg aus dem Bewerb. Und für Rot-Weiss Essen ging 2020 die Pokalreise nach einem Erstrundensieg über den damaligen Bundesligisten Arminia Bielefeld bis ins Viertelfinale.
5.) Regen als Pokalsensationsgrundlage
Saabrücken haben Regen und tiefe Platzverhältnisse bis ins Halbfinale getragen. In Leverkusen ist für heute Abend auch Regen angesagt. Warum soll Düsseldorf das Wetter also nicht auch einmal zu Hilfe kommen?
6.) Getragen durch die Liga-Euphorie
Düsseldorf ist seit sieben Partien ungeschlagen, zuletzt wurden gar drei Siege am Stück eingefahren und der dritte Platz erobert. Die Hoffnung auf den Aufstieg ist also berechtigt. „Wenn ich sehe, wie wir zum Beispiel in der Liga gegen eine Top-Mannschaft wie den Hamburger SV kaum etwas zugelassen haben, lässt mich das schon hoffen“, sagt Florian Kastenmeier. Nur drei Gegentore in den letzten fünf Spielen und die beste Offensive der zweiten Liga geben zusätzlich Hoffnung.
7.) Auch Düsseldorf kann Comebacks
Falls das Team in Rückstand gerät, sollte kein Fortune in Panik ausbrechen. Denn nicht nur Leverkusen beherrscht Aufholjagden. Sowohl gegen Kaiserlautern am vergangenen Wochenende als auch unter anderem auch gegen Magdeburg im Dezember letzten Jahres bewies die Fortuna Nehmerqualitäten und holte nach Rückstand noch einen Sieg. Gut möglich also, dass Leverkusen sich auch einmal die eigene bittere Pille verabreichen lassen muss.
8.) Leverkusen ist ungeschlagen, aber nicht immer souverän
Die letzten Spiele der Werkself in der Liga und in der Europa League waren von der gezeigten Souveränität in der ersten Saisonhälfte doch etwas weiter entfernt, auch wenn die Partien schlussendlich noch immer gewonnen wurden. Folglich gibt es für Trainer Daniel Thioune und seine Spieler durchaus eine Art Blaupause, wie Leverkusen in Bedrängnis gebracht werden kann.
9.) Beflügelt durch die Pokalerfolge vergangener Tage
Insgesamt stand Düsseldorf schon siebenmal im Pokalfinale. Mit den Erfolgen aus den Jahren 1979 und 1980 hat Fortuna dabei bereits einen Pokalsieg mehr als Leverkusen zu Buche stehen. Zudem halten die Düsseldorfer einen schon mehr als 40 Jahre währenden Rekord mit einer Serie von 18 gewonnenen Pokalspielen nacheinander. In den beiden bisherigen Spielen 1979 und 1986 gegen Bayer Leverkusen im Pokal ging Fortuna nie als Verlierer vom Platz.
9,5.) FORTUNA!
Fortuna, in der römischen Mythologie die Göttin des Glücks, könnte in einem Pokalhalbfinale durchaus einmal ihres Amtes walten und Düsseldorf durch eine schicksalhafte Bestimmung ins Finale leiten.