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Weltwirtschaft erholt sich – Deutschland bleibt wegen Schuldenbremse zurück

Weltwirtschaft erholt sich  Deutschland bleibt wegen Schuldenbremse zurück
Weltweit zeichnet sich laut einer Studie eine Erholung der Wirtschaft ab. Auch Deutschland profitiert, allerdings ist die Schuldenbremse ein...
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Stand: 03.05.2024, 21:39 Uhr

Von: Max Schäfer

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Weltweit zeichnet sich laut einer Studie eine Erholung der Wirtschaft ab. Auch Deutschland profitiert, allerdings ist die Schuldenbremse ein Wachstumshemmnis.

München – Die deutsche Wirtschaft schwächelt nach wie vor. Global zeichnet sich inzwischen jedoch ein neuer Trend ab. „Wir blicken optimistisch auf die Weltwirtschaft“, erklärte etwa Arun Singh, Globaler Chefökonom bei der Wirtschaftsauskunftei Dun & Bradstreet, in einer Vorschau auf die Weltwirtschaft, die IPPEN.MEDIA vorliegt. Insbesondere bei den „entwickelten Volkswirtschaften“ gebe es Anzeichen für eine Erholung.

Eine anhaltende Abschwächung in Deutschland halten die Experten für unwahrscheinlich. „Im Vergleich zu Deutschland dürften sich die italienische, französische und spanische Wirtschaft relativ besser entwickln“, lautete die Einschätzung von Singh.

Schuldenbremse hemmt Wirtschaftswachstum in Deutschland – trotz globalen positiven Aussichten

Mit Blick auf die Entwicklung der deutschen Wirtschaft sieht der Ökonom ein strukturelles Hindernis: „Eine straffe Fiskalpolitik in Form der Schuldenbremse, die die Neuverschuldung begrenzt, wird das Wachstum bremsen.“ Damit knüpft er auch an die Kritik des Internationalen Währungsfonds an, die eine Lockerung der Schuldenbremse gefordert hatten, um Investitionen zu ermöglichen. Der IWF sieht Deutschland als Schlusslicht unter den Industrienationen.

Insgesamt sind die Ökonomen von der US-Wirtschaftsauskunftei optimistisch. „Das Schlimmste liegt für die europäische Wirtschaft hinter uns und erste Anzeichen eines zyklischen Wendepunkts sind erkennbar.“ Das liege vor allem daran, dass wie hohe Energiepreise, Inflation, gedämpftes Vertrauen und schwierige Finanzierungsbedingungen nachließen. Diese hätten bisher das Wachstum gebremst. Der Preisdruck sei zwar noch hoch, gehe aber ebenfalls zurück.

Absehbare Lockerung der Geldpolitik durch die EZB soll Wirtschaft beflügeln – laut Bericht

Zudem sei mit einer Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB) im zweiten Quartal 2024 zu rechnen, „was den Optimismus in der Wirtschaft bereits erhöht und zu einem leichten Anstieg der Neueinstellungen geführt hat“. Die Aussichten seien deshalb „so gut wie seit Langem nicht mehr“, folgert Chefökonom Singh.

US-Ökonomen sehen die Schuldenbremse als Wachstumshindernis für die deutsche Wirtschaft. (Symbolfoto) © Shotshop/Imago

Im Bericht zur Entwicklung der globalen Wirtschaft identifiziert die Wirtschaftsauskunftei Schwellenländer als Treiber des globalen Wachstums. Diese würden zwar mit den Nachwirkungen der hohen Zinsen zu kämpfen haben und es gebe Unterschiede innerhalb der Ländergruppe. Besonders asiatische Länder wie die Wirtschaftsmacht China, Indien, Vietnam und Indonesien tragen jedoch die Entwicklung. Aber auch afrikanische Staaten wie Südafrika entwickeln sich laut den Ökonomen besser. Dort sei die Hoffnung groß, dass das langjährige Problem der unzureichenden Energieinfrastruktur angegangen werde.

Geopolitische Konflikte und Wahlen als Risikofaktoren für globales Wirtschaftswachstum

Als Herausforderung für die Wirtschaft identifiziert der Bericht vor allem geopolitische Konflikte. Dadurch gebe es Umleitungen von Lieferungen. Im Bericht werden diese jedoch nicht benannt. Aber in Folge des Nahost-Konflikts und den Angriffen der Huthi-Rebellen auf Frachtschiffe im Roten Meer bei Jemen haben viele Reedereien ihre Schiffe um Afrika herum umgeleitet, was die Fahrtzeiten massiv verlängert.

Neben Unterbrechungen der Lieferketten sehen die Ökonomen den Zeitpunkt und Umfang niedriger Kreditkosten, Nachwirkungen einer strafferen Politik sowie Auswirkungen politischer Veränderungen durch Wahlen als Hindernisse des Wirtschaftswachstums. Eine Wahl Donald Trumps hätte etwa schwere Folgen. Die Berater empfehlen Unternehmen daher weiterhin zur Vorsicht.

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