Umfrage: Schleppendes Wachstum in nächsten Jahren erwartet
Lieferengpässe, Rohstoffmangel und die Folgen des Ukraine-Krieges bremsen die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung von Finanzexperten auch in den kommenden Jahren.
"Auch für die Jahre nach 2023 sehen die Finanzmarktexpertinnen und Finanzmarktexperten negative Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum in Deutschland aufgrund der neuen geopolitischen Lage", sagte Achim Wambach, Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), mit Blick auf den Ukraine-Krieg.
Laut einer Umfrage des ZEW erwarten Finanzexperten inzwischen ein eher schleppendes Wirtschaftswachstum mit mittleren jährlichen Zuwachsraten zwischen 2,0 und 2,5 Prozent für 2022 bis 2024. Vor allem Unterbrechungen der Lieferketten, die schon in der Corona-Pandemie die Wirtschaft belasteten, steigende Energiepreise sowie die Rohstoffknappheit Deutschlands dürften der Umfrage zufolge Spuren hinterlassen.
Prognosen nach unten korrigiertIm Mittel rechnen die Befragten im laufenden Jahr mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in Europas größter Volkswirtschaft von 2,0 Prozent. Für 2023 werden Wachstumsraten von 2,5 Prozent und für das Jahr darauf von 2,0 Prozent prognostiziert. Die Befragten korrigierten damit mehrheitlich ihre Prognosen nach unten. Auf Sicht von fünf Jahren erwarten immer noch rund 45 Prozent der Experten einen negativen Effekt aufgrund des Ukraine-Krieges.
Einzelne Branchen treffen die Folgen des Krieges demnach besonders hart. Aus Sicht der 163 Befragten drohen insbesondere im Fahrzeugbau, in der Stahlbranche, bei Chemie- und Pharmaunternehmen sowie im Maschinenbau Ertragseinbußen.