Wie groß ist die Gefahr von Dengue-Fieber 2024 am Gardasee?
Am Gardasee in Italien wurden im Jahr 2023 Verdachtsfälle auf das Dengue-Fieber gemeldet. Wie groß ist 2024 die Gefahr von Dengue-Fieber am Gardasee?
Im vergangenen Jahr 2023 gab es einen internationalen Medienrummel am Gardasee: Es ging um das Dengue-Fieber. Mittlerweile ist der Ausbruch wieder unter Kontrolle und es kam seither zu keinen weiteren Fällen. Aber was genau war passiert? Und wie groß ist die Gefahr von Dengue-Fieber im Jahr 2024 am Gardasee?
Am größten See Italiens und einem der beliebtesten Urlaubsziele der Deutschen war es einem Bericht von Südtirol-News zufolge im August 2023 innerhalb weniger Tage zu ersten Verdachtsfällen auf das Dengue-Fieber gekommen. Insgesamt zwei Personen hatten typische Symptome der Erkrankung gezeigt und wurden als Verdachtsfälle eingestuft.
Mit der Zeit wurden noch weitere Fälle bekannt und auch die Europäische Seuchenbehörde ECDC hatte die Region im Blick. In ihrem Bericht von 10. bis 16. September 2023 sprach die ECDC von 14 Dengue-Fieber-Fällen in der Lombardei seit der ersten Augustwoche - es waren also seit Anfang September, als noch die Rede von fünf Infizierten war, neun weitere Personen erkrankt. Zudem wurden die Fälle als autochthon bezeichnet. Heißt: Das Dengue-Fieber wurde lokal erworben und die Betroffenen hatten sich nicht in anderen Ländern, in denen das Virus heimisch ist, sondern in Italien beziehungsweise am Gardasee mit dem Tropenvirus infiziert.
Auch das Auswärtige Amt wies Italien-Reisende zeitweise auf das Dengue-Fieber hin. Sie sollten Mückenstiche vermeiden und sich in Bezug auf eine Impfung gegen das Dengue-Fieber von Tropen- und/oder Reisemedizinern beraten lassen.
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Übrigens: Nicht nur Mücken können am Gardasee gefährlich sein, auch der See selbst birgt an manchen Stellen Gefahren für Schwimmer. Zudem gibt es gefährliche Tiere am Gardasee - Schlangen sowie Bären, Luchse und Wölfe zum Beispiel.
Was ist das Dengue-Fieber und wie wird es übertragen?
Dem Robert Koch Institut ( RKI) zufolge ist das Dengue-Fieber eine von Stechmücken übertragene virale Erkrankung, die insbesondere in den Tropen und Subtropen auftritt. Schätzungen zufolge infizieren sich jährlich circa 400 Millionen Menschen weltweit mit dem Virus. Die meisten Menschen erkranken laut dem RKI allerdings ohne Symptome (circa 75 Prozent) oder entwickeln nur eine milde fieberhafte Erkrankung.
Bei einem schweren Verlauf kann es etwa zu starken Bauchschmerzen, anhaltendem Erbrechen, schneller Atmung, blutenden Schleimhäuten, Bluterbrechen, Erschöpfung oder Unruhe kommen. In besonders schweren Fällen ist zudem auch eine Schocksymptomatik möglich. Typische Symptome sind laut der Ludwig-Maximilians-Universität München Beschwerden, die einer Grippe mit Fieber, Kopfschmerzen und starken Gliederschmerzen ähneln. Gelegentlich könne es außerdem zu einem Hautausschlag kommen.
Dengue-Epidemien kommen der Weltgesundheitsorganisation ( WHO) zufolge meist saisonal vor. Die Übertragung des Dengue-Fiebers erreiche dann oft nach einer Regenzeit ihren Höhepunkt. Ausschlaggebend ist vornehmlich die Mückenpopulation, auf deren Reproduktions- und Ernährungsmuster auch Lufttemperaturen, Niederschläge und Luftfeuchtigkeit einen Einfluss haben.
Dengue-Fieber am Gardasee: Wo sind die Verdachtsfälle gemeldet worden?
Die beiden ersten Verdachtsfälle auf das Dengue-Fieber waren 2023 laut Südtirol-News innerhalb weniger Tage erst in Manerba del Garda und dann in Padenghe sul Garda - beide Orte liegen im Südwesten des Gardasees - aufgetreten. Die Gemeinden hatten ihre Bewohnerinnen und Bewohner zu Schutzmaßnahmen vor und gegen Mücken aufgerufen.
Die weiteren Fälle (Stand 11. September 2023) waren der ECDC zufolge ebenfalls in der Lombardei - eine Region in Norditalien, zu der auch der Gardasee in Teilen zählt - festgestellt worden. Die Symptome setzten bei den Infizierten demnach ab dem 2. August ein. Laut der Behörde war nicht ausgeschlossen, dass noch weitere Fälle in den betroffenen Regionen sowie in ganz Italien auftreten könnten. Übertragen wurde das Dengue-Fieber vermutlich durch die tagaktive Aedes-Mücke.
Übrigens: Neben den Fällen am Gardasee beziehungsweise in der Lombardei, meldete die ECDC noch fünf weitere Dengue-Fälle für Italien. Diese waren in der Latium-Region in Mittelitalien sowie in Rom aufgetreten.
Dengue-Fieber-Verdachtsfälle: Welche Maßnahmen wurden am Gardasee ergriffen?
Einem Bericht der italienischen Nachrichtenseite GardaPost.it zufolge wurden in den beiden zunächst betroffenen Gemeinden Verordnungen zur Eindämmung möglicher weiterer Dengue-Fieber-Fälle beziehungsweise Verdachtsfälle verhängt. Bewohnerinnen und Bewohner waren etwa dazu aufgerufen, keine Wasseransammlungen zum Beispiel in Blumentöpfen oder deren Untersetzern entstehen zu lassen, um eine Vermehrung von Mücken zu verhindern.
Zudem sollte lange und helle Kleidung getragen sowie Insektenschutzmittel auf Kleidung und Haut aufgetragen werden, um Mückenstiche zu vermeiden. Auch sollten Moskitonetze an Türen und Fenstern angebracht werden.
Außerdem hatte sich der ECDC zufolge auch die italienische Gesundheitsbehörde eingeschaltet und hatte Maßnahmen zur Prävention und Identifikation weiterer Dengue-Fieber-Fälle eingeführt. Schlussendlich konnten diese Maßnahmen dazu führen, dass alle Dengue-Fieber-Fälle am Gardasee eingedämmt und ab dem 7. September 2023 laut gardasee.de keine weiteren Fälle mehr vorgekommen sind. Weitere Fälle wurden im vergangenen Jahr noch in Rom und der Region Latium diagnostiziert, seit November 2023 sind aber laut ECDC keine weiteren Fälle beobachtet worden.
Dengue-Fieber am Gardasee: Wie groß ist die Gefahr 2024?
Wie groß die Gefahr von Dengue-Fieber am Gardasee im Jahr 2024 ist, kann noch nicht gesagt werden. Grundsätzlich kommt es in ganz Italien in den Sommermonaten immer wieder zu Dengue-Ausbrüchen vor denen auch das Auswärtige Amt warnt. Deshalb wird Urlaubern geraten, sich im Rahmen einer sogenannten Expositionsprophylaxe, also mit Schutz vor Mücken, gegen die Krankheit zu schützen. Sollte man nach einem Mückenstich Symptome des Dengue-Fiebers aufweisen, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden.