Denguefieber: Stiko empfiehlt erstmals Impfung für Reisende
Was ist Denguefieber?
Mehrere Infizierte in Italien
:Wie das Dengue-Fieber nach Europa kommtWegen Dengue-Fieber-Fällen in Italien hat das Auswärtige Amt seine Reisehinweise angepasst. Warum es die Tropenkrankheit nun auch in Europa gibt und was das für uns bedeutet.
von Maria Leidinger
FAQ
Gibt es in Deutschland Fälle von Denguefieber?
Wie kann man Mücken vorbeugen?
Um der Ausbreitung von Mücken, insbesondere der asiatischen Tigermücke, hierzulande vorzubeugen, sollte man ab April stehende Wasseransammlungen im Freien vermeiden. Dafür Gießkannen und Eimer mit der Öffnung nach unten aufbewahren. Blumenuntersetzer, Vogeltränken und Futternäpfe regelmäßig leeren. Spielsachen nicht im Garten liegen lassen. Regenrinnen und Abflüsse regelmäßig reinigen. Regentonnen sollte man mit einem feinen Netz abdecken oder gut verschließen.
Welche Symptome treten bei Denguefieber auf?
Die Mehrzahl der Erkrankungen verläuft harmlos, oft sogar unbemerkt. In seltenen Fällen kommt es zu einem schweren Verlauf (hämorrhagisches Denguefieber) mit der Gefahr von Kreislauf- und Multiorganversagen. Nach einer durchgemachten Infektion kann man erneut an Denguefieber erkranken.
Warum verläuft eine zweite Infektion oft schwerer?
Welche Impfstoffe gibt es gegen das Dengue-Virus?
Mit Qdenga wurde Ende 2022 ein neuer Impfstoff auf den Markt gebracht. Er wird zweimal im Abstand von drei Monaten verabreicht.
Wem wird die Impfung mit Qdenga empfohlen?
Der Impfstoff wird von der Ständigen Impfkommission (Stiko) nur solchen Personen als Impfung vor Reisen in Dengue-Endemiegebiete mit erhöhtem Ansteckungsrisiko (zum Beispiel bei längerem Aufenthalt oder aktuellem Ausbruchsgeschehen) empfohlen, die schon einmal mit dem Dengue-Virus infiziert waren. Die Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Der Impfstoff ist gut verträglich und hat nur milde Nebenwirkungen.
Wie wirkt die Impfung mit Qdenga?
Während eine Impfung etwa gegen Gelbfieber vor der eigentlichen Infektion schützt, ist das bei der Dengue-Impfung nicht der Fall.
Allerdings erklärt die Stiko, dass anhand der vorliegenden Studiendaten zum Impfstoff derzeit nicht ausgeschlossen werden kann, dass bei Personen, die bisher noch keine Dengue-Infektion durchgemacht haben, eine erste Infektion nach der Impfung mit einem schweren Krankheitsverlauf einhergeht.
Über die Notwendigkeit beziehungsweise den Zeitpunkt einer Auffrischimpfung kann zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussage getroffen werden. Entsprechende Studien sind noch nicht abgeschlossen.
Wie können sich Reisende schützen?
- Mückenabweisende Mittel mit Wirkstoffen wie Diethyltoluamid (DEET) oder Icaridin verwenden. Die Wirksamkeit dieser beiden Wirkstoffe ist wissenschaftlich belegt. Wichtig: Die Mittel nur auf intakte Haut sprühen und Schleimhäute aussparen. Ätherische Öle wie Eukalyptus bieten nachweislich keinen wirksamen Schutz vor Mücken.
- Entsprechende Kleidung tragen wie lange Hosen, langärmelige Hemden und Socken, um die Haut vor Mückenstichen zu schützen.
- Beim Schlafen konsequent Moskitonetze verwenden. Sie können zusätzlich mit Insektiziden eingesprüht werden und müssen ausreichend groß und frei von Löchern sein.
Folgen des Klimawandels
:RKI: Risiko für Infektionskrankheiten steigtDer Klimawandel lässt das Risiko für Infektionskrankheiten steigen, weil sich deren Überträger ausbreiten. Darunter sind neue Mücken- und Zeckenarten, warnt ein RKI-Bericht.