Dengue-Alarm: Italien erhöht Sicherheitsmaßnahmen an Flughäfen und Häfen
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Stand: 18.02.2024, 19:00 Uhr
Von: Martina Lippl
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Der Dengue-Notstand in Brasilien beunruhigt Europa. Weltweit grassiert das Virus. Italien verschärft Kontrollen, um das Einschleppen des Virus zu verhindern.
Rom – Die Angst vor dem Dengue-Fieber in Italien wächst. An Flughäfen und Häfen wurde die Alarmstufe erhöht, berichtet der italienische TV-Sender Rai. Das italienische Gesundheitsministerium hat Behörden aufgefordert, bei Transportunternehmen besonders wachsam zu sein. Vor allem, wenn diese aus Ländern kommen oder Ware einführen, wo das Risiko sich mit der Krankheit anzustecken besteht. Dengue-Fälle sollen abgefangen werden.
Dengue-Alarm: Italien erhöht Sicherheitsmaßnahmen an Flughäfen und Häfen
Am Gardasee breitete sich das Dengue-Virus im Sommer 2023 aus. Ganze Straßen wurden mit Pestiziden besprüht. Bewohner wurden aufgefordert, sich vor Mückenstichen zu schützen und Mücken generell zu vertreiben. Das Besondere an diesen Fällen: Das Dengue-Fieber war lokal erworben. Die Patienten hatten sich in Italien mit dem Tropenvirus infiziert. Die Nachrichten schreckten nicht nur Urlauber auf.
Nur die winzigen Aedes-Stechmücken auch genannt Tigermücken genannt, übertragen das Virus auf Menschen. Die Viecher mit ihren markanten weißen Streifen stammt ursprünglich aus Südostasien. Doch die Lebensbedingungen für die Moskitos sind in Italien gefährlich gut. Selbst im Winter könnten sich die importierten Tiere verbreiten, warnen Experten.
„Es kommt vor, dass Mücken, die den Flug überlebt haben, zu Ausbrüchen rund um Flughäfen geführt haben“, sagte Fabrizio Pregliasco von der Universität Mailand laut today.it. Der Wissenschaftler betont, dass es wichtig sei, Flugzeuge wie auch im Kampf gegen Malaria gezielt einzusetzen. Das Risiko eines Ausbruchs bestehe auch für Dengue-Fieber.
Dengue-Fieber grassiert in Brasilien – Risiko für Europa und Italien wächst
In Brasilien ist die Situation dramatisch. Das Dengue-Virus breitet sich derzeit rasant aus. Krankenhäuser sind dort teils am Limit. In Rio de Janeiros wurde Anfang Februar der Gesundheitsnotstand ausgerufen. Gesundheitsbehörden befürchten durch die Karneval-Saison und die derzeitige Regenzeit einen weiteren Anstieg der Fallzahlen, teilt auch das Auswärtige Amt mit.
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In Südamerika ist das Dengue-Fieber weit verbreitet. Dieses Jahr ist es allerdings besonders schlimm. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte Ende Dezember schon vor der Ausbreitung der Tigermücke und der Gelbfiebermücke (Aedes albopictus und Aedes aegypti) und damit vor einer Zunahme der Dengue-Fieber-Infektionen in Europa.
12 Tiere, die zu den tödlichsten der Welt gehören
2023 habe Italien 82 lokal übertragene Infektionen gemeldet, Frankreich 43 und Spanien 3. Die europäischen Länder hätten noch die Chance, die weitere Ausbreitung der Mücken zu verhindern. Klimawandel und das Reisen sind demnach für die Verbreitung des Denguefiebers in Europa größtenteils verantwortlich. Und: Die Eier könnten den Winter in Europa und auch in Deutschland überleben und Larven schlüpfen, wenn es wärmer ist.
Dengue-Alarm in Italien – Das sind diese Symptome einer Infektion mit dem Dengue-Virus
Dengue-Fieber entwickelt sich etwa in fünf bis sieben Tagen nach einem Mückenstich. Neben hohem Fieber (40 Grad Celsius) und starken Schmerzen können folgende Symptome auftreten:
- Hohes Fieber mit Kopfschmerzen
- Schmerzen um und hinter den Augen
- starke Schmerzen in Muskeln und Gelenken
- Übelkeit und Erbrechen
- Hautausschlag, 4 bis 4 Tage nach Fieberbeginn, am ganzen Körper auftreten können
- In seltenen Fällen lebensbedrohliche Komplikationen und Blutungen
Quelle: Istituto Superiore di Sanità
Abgeschlagenheit nach einer durchgemachten Dengue-Infektion und vereinzelt Haarausfall, sind nach Angaben des Tropeninstituts der Ludwig-Maximilians-Universität München auch möglich. Die meisten Patienten erholen sich nach ein paar Tagen.
Mücken-Alarm in Italien: So schützen Sie sich vor dem Dengue-Virus
Das Dengue-Virus wird durch tagaktive Mücken übertragen. Wichtig ist es deswegen, Mückenstiche generell zu vermeiden. Arme und Beine sollten vollständig bedeckt sein. Dazu empfiehlt es sich, Insektenschutzmittel (Repellents) auf die Haut aufzutragen oder die Kleidung damit zu imprägnieren. Moskitonetze an Fenstern und Türen können die Biester abhalten.
Inzwischen ist in Italien und auch Deutschland eine Impfung gegen Dengue zugelassen. Die Grundimmunisierung besteht aus zwei Impfungen im Abstand von drei Monaten. Die Stiko (Ständige Impfkommission) empfiehlt die Impfung nur Personen, die schon nachweislich eine Dengue-Infektion durchgemacht haben (Stand: November 2023). Im Urlaubsland Italien steht neben dem Dengue- auch das Chikungunya-Virus unter Beobachtung. Im Sommer meldete Triest den ersten Chikungunya-Virus-Fall. (ml)