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Stark erhöhtes Demenz-Risiko: Erste Anzeichen schon Jahre vor Diagnose im Schlafverhalten erkennbar

Stark erhöhtes DemenzRisiko Erste Anzeichen schon Jahre vor Diagnose im 
Schlafverhalten erkennbar
Ein bestimmtes Verhalten im Schlaf kann schon viele Jahre vor einer Demenz-Diagnose ein ernstes Warnzeichen sein.
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Stand: 31.10.2024, 15:46 Uhr

Von: Silja Ommert

Störungen im Schlaf könnten schon Jahre vor einer Demenz-Diagnose auf die Erkrankung hindeuten. (Symbolbild) © picture alliance/dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Immer mehr Menschen in Deutschland leiden an Demenz. Eine Studie aus Kanada liefert nun neue Erkenntnisse: Störungen im Schlaf könnten schon Jahre vor einer Demenz-Diagnose auf die Erkrankung hindeuten.

Fulda - Die Zahl der Menschen, die an Demenz leiden, ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen. Auch jüngere Menschen sind zunehmend von der Nervenkrankheit betroffen. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft spricht von rund 1,8 Millionen Erkrankten. Grund genug, sich künftig noch intensiver mit Maßnahmen zur Prävention und den wichtigsten Risikofaktoren zur Entstehung der Krankheit zu befassen.

Demenz-Risiko - Anzeichen schon Jahre zuvor am Schlaf erkennbar

So lässt sich gegen eine Demenz im Alter einiges tun. Die Empfehlungen reichen dabei von einer gesunden, flavonoidreichen Ernährung über Sport bis hin zu einem aktiven Sozialleben und einer Vielzahl an Tipps und den Lebensmitteln, die die Hirngesundheit langfristig schützen.

Und obwohl es nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums derzeit keine Therapie gibt, die Alzheimer-bedingte Gehirnschäden verlangsamt oder sogar heilt, können bestimmte Medikamente die Symptome einer Demenz bei einigen Patienten zeitlich begrenzt verbessern. Umso bedeutender ist es, eventuelle Warnsignale möglichst frühzeitig zu erkennen. Dabei können die ersten Anzeichen schon Jahrzehnte vor der Diagnose auftreten.

Bei Demenz und Parkinson werden die Diagnosen oft erst gestellt, wenn die Symptome schon stark ausgeprägt sind. Bei beiden Krankheiten gibt es aber Frühwarnzeichen. Wenn Menschen an Demenz erkranken, kann es anfangs zu Störungen des Kurzzeitgedächtnisses und der Merkfähigkeit kommen. Im Laufe der Zeit gehen dann auch Inhalte des Langzeitgedächtnisses verloren. Dadurch verschwinden bei den Patienten nach und nach Fähigkeiten und Fertigkeiten, die sie im Laufe ihres Lebens erlernt haben.

Typische Symptome einer Demenzerkrankung sind:

  • Verwirrung und Vergesslichkeit
  • Verlust des Geruchssinns
  • Orientierungslosigkeit
  • Aggressivität und Reizbarkeit
  • Depressionen
  • Persönlichkeitsveränderungen
  • Wahnvorstellungen und Halluzinationen
  • Sprachprobleme
  • Abnehmende Aktivität
  • Schwierigkeiten bei der Bewältigung des Alltags

Nach einem Bericht von fr.dekann das Gehirn schon lange vor einer Demenz-Diagnose subtile Signale aussenden, die auf eine mögliche Erkrankung hinweisen. Das ist auch das Ergebnis einer Studie aus Kanada. Demnach ist eine so genannte REM-Schlaf-Verhaltensstörung ein Warnzeichen für Hirnerkrankungen, die etwa 15 Jahre später auftreten können.

Video: Demenz früh erkennen: Ein Uhrentest kann Aufschluss geben

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Menschen, die nachts in ihren Träumen häufig um sich schlagen oder treten, haben der Studie zufolge ein um 80 bis 100 Prozent erhöhtes Risiko, eine neurodegenerative Erkrankung wie Demenz oder Parkinson zu entwickeln. Dabei ist selbstverständlich nicht jeder Alptraum ein Anzeichen für eine Krankheit. Bei der Schlafstörung ist es entscheidend, dass der Bewegungsdrang im REM-Schlaf auftritt.

Frühes Warnsignal: Forscher entdecken Anzeichen für Demenz im Schlafverhalten

Diese Schlafphase, auch paradoxer oder desynchronisierter Schlaf genannt, macht etwa ein Viertel unseres Schlafes aus. Sie zeichnet sich unter anderem durch einen erhöhten Blutdruck, einen beschleunigten Puls und schnelle Augenbewegungen bei geschlossenen Lidern aus, während die Muskulatur gleichzeitig schlaffer ist.

Wenn die Schlafstörung vorliegt, entspricht die körperliche Aktivität den lebhaften Träumen, und der Körper bewegt sich ebenso heftig wie die Augen. Eine weitere Studie der Boston University konnte zeigen, dass auch verkürzte REM-Schlafphasen das Krankheitsrisiko erhöhen.

Und auch die Gesamtdauer des Schlafes hat offenbar einen Einfluss auf das Risiko eine Demenz zu entwickeln. Grund dafür sind laut der Alzheimer Forschung Initiative bestimmte Prozesse im Gehirn, die unter anderem dann ablaufen, wenn wir schlafen. „Auch wenn der Zusammenhang zwischen chronischem Schlafmangel und der Entstehung von Demenzerkrankungen wie Alzheimer noch nicht genau geklärt ist, deuten Forschungsergebnisse darauf hin, dass im Schlaf wichtige Regenerationsprozesse im Gehirn ablaufen, die auch vor Demenzerkrankungen schützen können.“

Schlafdauer könnte Demenz-Risiko beeinflussen - wie viele Stunden sind ideal?

Einer der wichtigsten Prozesse sei der Abtransport schädlicher Substanzen aus dem Gehirn. Dazu gehört auch Amyloid-Beta, also das Protein, das bei der Alzheimer-Krankheit im Gehirn zu Alzheimer-Plaques verklumpt und die Verbindungen zwischen den Nervenzellen zerstört, heißt es weiter. Wenn wir schlafen, übernimmt das Gehirn demnach eine Art „Reinigungsfunktion“. Die Wissenschaft geht heute davon aus, dass bei Menschen, die auf Dauer zu wenig schlafen, diese Prozesse gestört sind und sich „giftige Eiweiße“ im Gehirn ablagern können.

Demenz- und Alzheimer-Risiko durch Ernährung senken: Mit zwölf Lebensmitteln das Gehirn schützen

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Eine Studie im Wissenschaftsmagazin Nature Communications hat Zahlen für einen Zusammenhang zwischen Schlaf und Demenzrisiko vorgelegt, berichtet die Deutsche Hirnstiftung. Dazu wurden die Daten von fast 8000 Menschen über einen Zeitraum von 25 Jahren ausgewertet. Die Ergebnisse zeigten, dass Personen, die durchschnittlich sieben Stunden pro Nacht schliefen, im Alter die niedrigste Demenzrate aufwiesen. Bei denjenigen, die kürzer schliefen, war die Demenzrate dagegen um 30 Prozent höher.

Allerdings müsse noch geklärt werden, ob der Schlaf tatsächlich der Auslöser der Erkrankung sei, betont Prof. Dr. Frank Erbguth, Präsident der Deutschen Hirnstiftung. Ebenso könne der Zusammenhang andersherum sein und der kürzere Schlaf eine Folgeerscheinung der Demenz bei den untersuchten Teilnehmern.

Unabhängig davon sollte man dennoch darauf achten, ausreichend erholsamen Schlaf zu finden und weitere Demenz-Risikofaktoren zu meiden. Wer bei der Ernährung möglichst häufig zwei Obstsorten auf den Speiseplan setzt, tut ebenfalls etwas für die eigene Hirngesundheit und den Schutz vor Demenz.

Weitere Artikel zum Thema Gesundheit finden Sie in unserem Ratgeber-Ressort.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

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