Flavonoide reduzieren Demenz-Risiko
Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle in der Prävention von Alzheimer und anderen Demenz-Formen und zählt zu den modifizierbaren Risikofaktoren. Eine gesunde und ausgewogene Kost kann das Demenz-Risiko senken. Studien zufolge trifft dies besonders auf eine pflanzenbasierte Ernährung zu. Viele Pflanzen enthalten Flavonoide, die chemisch gesehen zu den Polyphenolen zählen. Diese sekundären Pflanzenstoffe kommen vor allem in Obst, Gemüse und Tee vor.
Die neuroprotektive Wirkung von Flavonoiden
Flavonoide und ihrer Metabolite wirken neuroprotektiv, indem sie die Neuroinflammation reduzieren und die Gehirndurchblutung verbessern. Viele Flavonoid-Metabolite können zudem die Blut-Hirn-Schranke passieren und modulieren neuronale Signalwege, die mit der synaptischen Plastizität assoziiert sind. Gleichzeitig wirken sich die sekundären Pflanzenstoffe positiv auf andere Demenz-Risikofaktoren wie Depressionen und Bluthochdruck aus.
Kohortenstudie untersucht Einfluss von Flavonoiden auf Demenz-Risiko
Ein Forscherteam hat nun einen Score entwickelt, der Lebensmittel mit einem hohen Flavonoid-Gehalt kennzeichnet und diesen sogenannten Flavodiät-Score im Zusammenhang mit dem Demenz-Risiko der Teilnehmer untersucht. Das Team um Dr. Amy Jennings von der Queen’s University Belfast berücksichtigte dabei auch des genetische Demenz-Risiko der Teilnehmer (gemessen mittels Apolipoprotein E [APOE] ε4-Genotyp oder polygenem Risikoscore) sowie die Komorbiditäten Bluthochdruck und Depressionen.
Assoziation zwischen Flavodiät-Score und Demenz-Risiko
Die Daten stammen von Erwachsenen zwischen 40 und 70 Jahren aus der UK Biobank, die zwischen 2006 und 2010 rekrutiert worden waren und im Durchschnitt neun Jahre lang nachbeobachtet wurden. In diesem Zeitraum erkrankten 882 Teilnehmer an Demenz. Die Teilnehmer machten detaillierte Angaben zu ihrer Ernährung, woraus der Flavodiät-Score ermittelt wurde. Der Score berücksichtigt die Hauptkomponenten jeder Flavonoid-Unterklasse von verschiedenen Lebensmitteln und Getränken wie Tee (schwarzer und grüner Tee), Rotwein, Äpfel, Beeren, Trauben, Orangen, Grapefruit, Paprika, Zwiebeln und dunkler Schokolade. Die Forscher prüften den Einfluss des Flavodiät-Scores auf das Demenz-Risiko der Teilnehmer sowie die Wechselwirkungen mit genetischem Risiko, Hypertension und depressiven Symptomen.
Flavonoid-reiche Ernährung reduziert Demenz-Risiko
Die Ergebnisse der Kohortenstudie mit Daten von 121.986 Teilnehmern zeigen ein geringeres Demenz-Risiko bei den Teilnehmern, die eine Flavonoid-reiche Ernährung mit Beeren, Tee und Rotwein zu sich nahmen. Die Risiko-Reduktion war bei Personen mit einem hohen genetischen Demenz-Risiko und depressiven Symptomen besonders ausgeprägt. Der Konsum hoher Mengen verschiedener Flavonoid-Unterklassen wie Anthocyanen, Flavonolen und Flavonen war invers mit dem Demenz-Risiko assoziiert.
Limitationen der Studie
Die Angaben der Teilnehmer zu ihrer Ernährung waren selbstberichtet, so dass fehlerhafte Angaben hier nicht ausgeschlossen werden können. Die Gruppe der Teilnehmer, die keine Flavonoid-haltigen Lebensmittel zu sich nahm, war sehr klein. Daher konnte kein Vergleich zwischen Flavonoid-Konsumenten und Nicht-Konsumenten gezogen werden. Weiterhin sind die Ergebnisse nicht übertragbar auf anderen Bevölkerungsgruppen, da die Teilnehmer der UK Biobank generell gesünder sind, einen niedrigeren BMI (Body Mass Index) haben und seltener rauchen als die Allgemeinbevölkerung.
Studienautoren empfehlen Flavonoid-reiche Ernährung zur Reduktion des Demenz-Risikos
In dieser Kohortenstudie mit Teilnehmern der UK Biobank war eine an Flavonoiden reiche Ernährung mit einem niedrigeren Demenz-Risiko assoziiert. Die Risiko-Reduktion war besonders deutlich bei Personen mit einem hohen genetischen Demenz-Risiko, Bluthochdruck und depressiven Symptomen. Die Autoren empfehlen in Anbetracht der Studienergebnisse eine Flavonoid-reiche Ernährung zur Reduktion des Demenz-Risikos.
Weitere Studien sind nötig, da Kohortenstudien keine Rückschlüsse auf kausale Zusammenhänge erlauben. Insgesamt ist von einem multifaktoriellen Geschehen auszugehen, da viele Studienteilnehmer mit einem hohen Flavonoid-Konsum zusätzlich körperlich aktiver waren und einen niedrigeren BMI aufwiesen als Teilnehmer, die weniger Flavonoide zu sich nahmen.
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