Demenz durch geistige Fitness vorbeugen: Gespräch mit einer Alzheimer-Expertin

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Stand: 25.11.2024, 12:51 Uhr

Von: Juliane Gutmann

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Dr. Linda Thienpont, Fachfrau auf dem Gebiet der Alzheimer-Forschung, erklärt die effektivsten Strategien gegen den kognitiven Verfall.

Demenzkrankheiten wie Alzheimer sind nicht nur durch den fortschreitenden Gedächtnisverlust der Betroffenen gekennzeichnet. Im weiteren Verlauf der Krankheit verlieren die Patienten auch essenzielle Fähigkeiten und Kenntnisse, die für den Alltag unerlässlich sind, wie Kochen, Einkaufen, Anziehen und das Ablesen der Uhrzeit. Demenz gehört zu den neurodegenerativen Krankheiten, die mit dem Tod von Nervenzellen im zentralen Nervensystem einhergehen. Alzheimer ist die am häufigsten diagnostizierte Form von Demenz, die meist im späteren Lebensalter auftritt. Dennoch sind auch jüngere Menschen nicht vor Demenz gefeit.

Präventionsmaßnahme gegen Alzheimer: Hirn gesund halten

Es gibt diverse Risikofaktoren für Demenz, die jeder Einzelne beeinflussen kann. Laut der Alzheimer Forschung Initiative könnten weltweit 45 Prozent aller Demenzerkrankungen durch präventive Maßnahmen verhindert oder verzögert werden. Der Erhaltung der Gehirngesundheit kommt hierbei eine besonders wichtige Rolle zu. Es gilt als wissenschaftlich belegt, dass das Erlernen einer neuen Sprache das Gehirn ebenso fit hält wie regelmäßige körperliche Aktivität. Letztere unterstützt den Körper dabei, auch im hohen Alter neue Nervenzellen zu produzieren, wie die AOK berichtet.

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Bei der Suche nach weiteren Methoden zur Steigerung der geistigen Fitness stößt man unweigerlich auf Kreuzworträtsel. Sie gelten als die Königsdisziplin des Gehirnjoggings und werden von vielen nicht nur zur Unterhaltung, sondern auch als Gehirntraining genutzt. Allerdings gibt es effektivere Methoden, wie Dr. Linda Thienpont, stellvertretende Geschäftsführerin der Alzheimer Forschung Initiative, in einem exklusiven Interview mit IPPEN.MEDIA betont: „Die Förderung des Gehirns gelingt, indem lebenslang neue Dinge gelernt werden, die Freude machen. Zum Beispiel ein neues Musikinstrument, eine neue Fremdsprache oder neue Menschen kennenlernen. Kreuzworträtsel zählen nicht dazu“.

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Neue Erfahrungen und Lernprozesse fördern die neuronale Vernetzung im Gehirn

Wer sein Gehirn optimal nutzen möchte, sollte es mit neuen Erfahrungen und Lernaufgaben „füttern“. Denn das Erlernen von Neuem führt zur Bildung neuer Verbindungen zwischen den Nervenzellen – den sogenannten Synapsen. Diese bleiben bestehen, wenn sie regelmäßig genutzt werden. Andernfalls baut der Körper diese neuronalen Verbindungen kontinuierlich ab. Im Falle von Kreuzworträtseln wird lediglich vorhandenes Wissen abgerufen, es werden keine neuen Kenntnisse erworben und es findet keine Interaktion mit anderen Menschen statt. Dies hat einen deutlich geringeren Effekt auf unser Gehirn als das Erlernen neuer Dinge oder die gemeinsame Zeit mit Familie oder Freunden. „Die Alzheimer-Krankheit wird als multifaktoriell bedingte Krankheit angesehen und deshalb kann und muss man ihr auch auf mehreren Ebenen begegnen“, erklärt die Humanbiologin Linda Thienpont. Neben der Förderung des Gehirns und sozialen Kontakten spielen auch ausreichende Bewegung und eine gesunde Ernährung eine wichtige Rolle, so die Alzheimer-Spezialistin.