Corona-Zahlen explodieren - Maskenpflicht in Spanien – im Freien!
Omikron auf dem Vormarsch: Trotz hoher Impfquote schnellt die Corona-Inzidenz in Spanien in die Höhe – und die Regierung in Madrid sieht sich gezwungen zu handeln.
Um der Ausbreitung der neuen Corona-Variante Herr zu werden, wird die Maskenpflicht im ganzen Land auch im Freien wieder eingeführt – das gilt ab 23. Dezember und damit bereits zur Weihnachtszeit.
„Die Maske hat in den vergangenen Monaten bewiesen, dass sie ein wirksames Präventionsmittel ist“, erklärte Regierungschef Pedro Sánchez (49) am Mittwochabend. Die Tragepflicht im Freien solle „vorübergehend“ gelten und „so bald wie möglich“ aufgehoben werden.
Beim Sport im Freien oder beim Spaziergang mit Haushaltsmitgliedern müsse die Maske vorerst nicht getragen werden. Die Maskenpflicht im Freien war in Spanien Ende Juni aufgehoben worden, in Innenräumen und bei großen Menschenansammlungen im Freien galt sie aber weiterhin.
Spanien hat zwar eine der höchsten Impfquoten weltweit, dennoch sind die Corona-Neuinfektionen zuletzt explodiert. Die Behörden meldeten am Mittwoch einen neuen Rekord von 60 041 Neuinfektionen an einem Tag. Die 14-Tage-Inzidenz liegt bei 784 Fällen auf 100 000 Einwohner, das ist viermal so viel wie noch Anfang Dezember. Manche Regionen wie Katalonien wollen deshalb striktere Regelungen und könnten bald wieder eine nächtliche Ausgangssperre verhängen.
Auch bei den Briten stiegen die Corona-Zahlen zuletzt dramatisch an. So sind erstmals mehr als 100 000 Infektionen mit dem Coronavirus an einem einzigen Tag verzeichnet worden. Das Land, das mit einer massiven Omikron-Welle konfrontiert ist, verzeichnete am Mittwoch laut Regierungswebseite 106 122 Neuinfektionen.
Trotz der beunruhigenden Entwicklung hatte Premierminister Boris Johnson (57) am Dienstag eine weitere Verschärfung der Corona-Maßnahmen für den größten Landesteil England für die Festtage ausgeschlossen.
Die Regierung will abwarten, bis es eine klare Datenlage dazu gibt, ob mit dem starken Anstieg der Infektionen auch die Zahl der Krankenhauseinweisungen steigt.
Experten warnen jedoch, dass es zu spät sein könnte, wenn die Datenlage klar sei. Zudem bereiten Personalmängel in Krankenhäusern und im öffentlichen Verkehr zunehmend Schwierigkeiten, weil viele Mitarbeiter sich infizieren und in Selbstisolation gehen. Die Regierung kündigte daher am 22. Dezember an, die Dauer der Isolation von zehn auf sieben Tage zu verkürzen.