Damen-Abfahrt in Garmisch: Cornelia Hütter erstmals seit drei Jahren wieder auf dem Podest
Olympia wirft seine Schatten voraus und das merkte man ganz intensiv bei der Damen-Abfahrt in Garmisch. Mit Sofia Goggia, Lara Gut-Behrami, Breezy Johnson, Mikaela Shiffrin und Petra Vlhova fehlten die beherrschenden Läuferinnen im Rennen. Sie alle kurieren Verletzungen aus, um bei den Spielen voll fit am Start zu stehen, um sich speziell auf China vorzubereiten oder um eine Corona-Infektion unbedingt zu vermeiden. Daher standen auf der Kandahar-Strecke auch nur 41 Damen am Start. So wenig wie seit 20 Jahren nicht mehr. Der ÖSV schickte aber elf Damen nach Bayern.
Als Beste landete Cornelia Hütter, die die vergangenen beiden Abfahrten wegen einer Corona-Infektion versäumt hatte, auf Platz drei, hinter Corinne Suter (SUI) und Jasmine Flury (SUI): "Puh, ich hatte mir das Ganze schon etwas kontrollierter vorgenommen. Ich bin aber sehr froh, die alte Conny wieder herausholen zu können. Das Rennfahren hat gepasst, leider waren zu viele Fehler dabei. Schon im Ziel wusste ich, das geht schneller und Suter hat es gleich danach gezeigt." Die Steirerin war "zufrieden, da es gute Passagen gab, bei anderen bin ich wieder schlampig geworden. Es ist gut zu wissen, ich kann wieder schnell sein." Für die 29-Jährige ist es das erste Podium in der Abfahrt seit dem zweiten Platz am 1. Dezember 2018 in Lake Louise. Danach folgte eine Verletzungsserie, die die Freundin von ÖSV-Speed-Ass Christian Walder immer wieder zurückwarf.
Für Ramona Siebenhofer hat sich die Reise nach Garmisch nicht ausgezahlt. Sie wollte ursprünglich beide Rennen in Bayern auslassen, um sich ganz auf Olympia zu konzentrieren. Da sie aber im Abfahrts-Weltcup als Zweite nur 136 Punkte Rückstand auf die Führende und in Garmisch fehlende Sofia Goggia hatte, wollte sie die Chance nützen. Gelungen ist ihr das nicht. Mit 1,68 Sekunden Rückstand auf Suter, die im Kampf um die Kleine Kugel nun viel Terrain auf Goggia gutgemacht hat, reichte es für Siebenhofer nur zu Platz 17: "Schon ganz oben bin ich viel zu weit hinausgekommen, damit viel Tempo verloren. Ich habe mich geärgert, wollte danach zu viel. Es war eine richtig verhaute Abfahrt, eine richtig schlechte Leistung. Ich fahre mit keinem guten Gefühl von hier weg."
Ganz das Gegenteil gilt für Elisabeth Reisinger und Ariane Rädler. Die Plätze sechs und sieben bedeuteten jeweils das bisher beste Weltcup-Abfahrtsresultat. "Es freut mich, dass ich in meiner Comeback-Saison nach dem Kreuzbandriss von Rennen zu Rennen besser werde", sagt Reisinger. Die restlichen ÖSV-Damen konnten nicht im Rennen um die Spitzenplätze eingreifen.