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Cerberus steigt bei Deutscher Bank und Commerzbank aus - zunächst teilweise - manager magazin

Cerberus steigt bei Deutscher Bank und Commerzbank aus  zunächst teilweise   manager magazin

Der Finanzinvestor Cerberus bläst nach gut vier Jahren offenbar zum Rückzug aus den deutschen Großbanken. Cerberus wirft über Nacht große Teile seiner 2017 erworbenen Aktienpakete an der Deutschen Bank und der Commerzbank auf den Markt, wie die mit der Transaktion betraute Investmentbank am Montagabend mitteilte. Cerberus hält bisher rund 3 Prozent an der Deutschen Bank und 5 Prozent an der Commerzbank. Mit der Platzierung, die dem Investor über Nacht rund 450 Millionen Euro bringen könnte, will er seine Deutsche-Bank-Beteiligung auf 2 Prozent und die an der Commerzbank auf 3 Prozent reduzieren.

Das von Stephen Feinberg (61) gemanagte Investmentvehikel Cerberus biete etwa 21 Millionen Papiere der Deutschen Bank und rund 25,3 Millionen Anteilscheine der Commerzbank in einem beschleunigten Verfahren an, berichtete auch die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf ihr vorliegende Verkaufsunterlagen. Das entspreche jeweils einem Drittel des aktuellen Anteils von Cerberus.

Anleger reagierten zunächst verunsichert. Die Aktienkurse beider Banken rutschten auf der Handelsplattform Tradegate in einer ersten Reaktion jeweils um knapp 2 Prozent ab.

Das dürfte zudem nicht der letzte Schritt sein: Der beauftragten Bank zufolge legt sich Cerberus nur auf eine Frist von 45 Tagen fest, in denen er keine weiteren Aktienpakete beider Banken auf den Markt werfen will. Normal sind Haltefristen von mindestens drei Monaten. Der fast gleichzeitige Einstieg von Cerberus bei der Deutschen Bank und der Commerzbank hatte immer wieder für Fusions-Spekulationen gesorgt. Laut Medienberichten hatte Cerberus zuletzt die Bemühungen der Bundesregierung um einen Zusammenschluss der beiden Banken unterstützt, den die Vorstände aber rasch wieder aufgaben.

Auch eine Übernahme des Staatsanteils von gut 15 Prozent an der Commerzbank hatte der Investor laut "Handelsblatt" noch im Herbst erwogen. Im Sommer 2020 hatten Vorstandschef Martin Zielke und Aufsichtsratschef Stefan Schmittmann gleichzeitig im Streit mit Cerberus das Handtuch geworfen und die Commerzbank in eine Führungskrise gestürzt.

Bei dem Teilausstieg dürfte Cerberus Verluste hinnehmen. Zum Zeitpunkt des Einstiegs kosteten Deutsche-Bank-Aktien mehr als die 12,37 Euro, mit denen die Papiere am Montag aus dem Handel gingen. Auch Commerzbank-Aktien, die mit 7,70 Euro schlossen, waren 2017 teilweise deutlich mehr wert. Bankern zufolge sollen rund 21 Millionen Deutsche-Bank-Aktien für einen Mindestpreis von 12,06 Euro und 25,3 Millionen Commerzbank-Papiere für mindestens 7,46 Euro verkauft werden.

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