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Vier Tote bei Explosion in Wasserkraftwerk nahe Bologna

Vier Tote bei Explosion in Wasserkraftwerk nahe Bologna
Fünf Personen befinden sich mit schweren Verletzungen im Spital, vier Personen werden weiterhin vermisst. Auch am Mittwochmorgen ist der Sucheinsatz noch im Gang.

Fünf Personen befinden sich mit schweren Verletzungen im Spital, vier Personen werden weiterhin vermisst. Auch am Mittwochmorgen ist der Sucheinsatz noch im Gang.

Bei einer Explosion in einem italienischen Wasserkraftwerk am Suviana-See in den Apenninen bei Bologna sind am Dienstagnachmittag gemäß Informationen von Mittwoch früh drei Arbeiter ums Leben gekommen. Sie waren 36, 45 und 73 Jahre alt. Vier Personen werden laut einer vorläufigen Bilanz noch vermisst, weitere fünf erlitten schwere Brandwunden. Drei Arbeiter seien unversehrt geblieben, teilten die Rettungseinheiten mit.

Die Suche der Carabinieri und der Feuerwehr nach den Vermissten sei noch im Gange, berichteten italienische Medien am Mittwoch. Die Todesopfer sind Arbeitnehmer von Firmen, die an Wartungsarbeiten im Wasserkraftwerk teilnahmen. Die Suche erfolgt zwischen Trümmern und im Wasser.

Kraftwerk unter Wasser

Als sich am Dienstag gegen 15.00 Uhr die Explosion ereignete, waren Arbeiten an den Turbinen in den Transformatorräumen 30 Meter unterhalb des Wasserspiegels im Gange. Danach breitete sich ein Feuer aus, berichtete Marco Masinara, Bürgermeister von Camugnano - jener Gemeinde, in der sich das Wasserkraftwerk befindet. Der Kraftwerksteil, in dem sich die Explosion ereignete, sei teilweise überflutet worden und daher vorerst nicht zugänglich.

Wegen des starken Rauches hatte die Feuerwehr Schwierigkeiten, in das vom Energiekonzern Enel betriebene Wasserkraftwerk zu gelangen. Das Gebäude steht derzeit unter Wasser. Laut den Einsatzkräften sind die Ursachen der Explosion noch unklar. Sie habe jedenfalls keine Auswirkungen auf die Staumauer des Suviana-Stausees gehabt, hieß es. Zeugen berichteten von einem lauten Knall und dichtem Rauch, der aus dem Kraftwerk und dem See aufstieg.

Die Stromproduktion wurde demnach nach dem Vorfall unterbrochen. Dies habe jedoch keine Auswirkungen auf die Stromversorgung vor Ort oder im italienischen Stromnetz gehabt, teilte Enel mit. Das Personal des Kraftwerks wurde den Sicherheitsvorschriften gemäß evakuiert. Die Feuerwehr war mit mehr als 40 Helfern und auch mit mehreren Hubschraubern im Einsatz.

Ruf nach Aufklärung wird laut

Der an der Grenze zwischen der Toskana und der Emilia-Romagna gelegene Suviana-Stausee wurde in den 1920er-Jahren für die Nutzung elektrischer Energie angelegt. Der See liegt in einem Regionalpark der Apenninen auf einer Höhe von knapp 500 Metern. Er wurde zu einer Touristenattraktion, weil er aufgrund seiner relativen Nähe zu den Großstädten Bologna und Florenz viele Menschen anzieht, die der Sommerhitze entfliehen wollen.

Der italienische Umwelt- und Energieminister Gilberto Pichetto Fratin werde laufend über die Rettungsarbeiten informiert, hieß es. Premierministerin Giorgia Meloni drückte den Familien der Todesopfer und der Verletzten ihre Anteilnahme aus. Staatspräsident Sergio Mattarella äußerte die Hoffnung, dass die Ursachen des Unglücks vollständig aufgeklärt werden. Die Gewerkschaften riefen wegen der hohen Anzahl an Arbeitsunfällen in Italien zu einem Streik am Donnerstag auf. (APA/red)

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