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30 Prozent Minus: Bitcoin und Co: Kurse kollabieren nach Crash bei Luna-Coin

30 Prozent Minus Bitcoin und Co Kurse kollabieren nach Crash bei LunaCoin
248 Milliarden US-Dollar wurden binnen 24 Stunden vom Kryptomarkt abgezogen. Innerhalb von einer Woche verlor Bitcoin mehr als 30 Prozent an Wert. Grund ist der Crash der Kryptowährung Luna.

Der Kollaps der Kryptowährungen Luna/Terra und UST hat ein wahres Erdbeben bei den Kryptowährungen ausgelöst. Von Mittwoch auf Donnerstag wurden binnen 24 Stunden über 248 Milliarden US-Dollar aus dem Markt abgezogen, mehr als 30 Prozent der gesamten Kryptoanlagen weltweit. Bitcoin notiert inzwischen bei rund 27.500 US-Dollar. Noch vor einer Woche lag der Kurs bei 39.500 US-Dollar, und im August des Vorjahres wurde der bisherige Rekordwert von 67.500 US-Dollar erreicht.

Doch nicht nur die älteste Kryptowährung leidet derzeit massiv. Auch die Nummer zwei, Ethereum, erlebt einen massiven Abverkauf. Innerhalb eines Tages sank der Kurs um rund 20 Prozent auf 1848 US-Dollar. Binnen einer Woche brach Ethereum um ein Drittel ein. Der Rekordwert im August war rund 4800 US-Dollar.

Luna-Kollaps

Ursache für den aktuellen Crash ist der Kollaps der Kryptowährung Luna/Terra und der damit verknüpften Stablecoin TerraUSD/UST. Als Stablecoin bezeichnet man Kryptowährungen, die fix an einen realen Wert gebunden sind. Im Fall von UST war ein fixer Wechselkurs zum US-Dollar von eins zu eins. Auch andere Stablecoins wie Tether oder USD-Coin bieten diesen Tauschwert und hinterlegen nach eigenen Angaben dafür Garantien in Kryptowährungen oder Dollar. UST funktionierte anders. Statt mit Rücklagen sollte ein Algorithmus die Dollar-Parität gewährleisten. Basis dafür war die Kryptowährung Terra/Luna, auf deren Blockchain der Algorithmus basiert.

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Doch am Montag kam es zum Kollaps bei UST. Die Parität zum US-Dollar konnte nicht mehr aufrechterhalten werden. Der Kopf hinter Terra/Luna und dem UST, der Südkoreaner Do Kwon, und Investoren versuchten danach, den Kurs mit Krediten zu stabilisieren – ohne Erfolg. In der Nacht auf Donnerstag gestand er dann auf Twitter, dass dieses Ziel so bald nicht erreicht werden kann.

Das Ergebnis: Der Kurs der Basis-Kryptowährung Luna/Terra ist implodiert. Schon nach den ersten Problemen mit UST fiel der Kurs von rund 66 US-Dollar auf rund 30 US-Dollar. Doch der Tweet von Kwon löste eine Verkaufslawine aus. Donnerstagvormittag bekam man für eine Luna/Terra-Coin nur noch 0,19 US-Dollar. Der UST wird aktuell noch mit rund 0,62 Dollar gehandelt.

Wackelige Stablecoins

Für Matthias Reder vom Grazer Kryptounternehmen Coinfinity hat der Zusammenbruch bei Luna das Vertrauen in Stablecoins gebrochen. "Ich war durchaus überrascht. Denn eigentlich hat der Algorithmus gut funktioniert." Über die Gründe des Zusammenbruchs gibt es zahlreiche Theorien. Aber es habe wohl eine Grenze gegeben, wie viel Transaktionen pro Tag abgewickelt werden können, erklärt Reder. Ein Erklärungsversuch ist daher, dass große Wall-Street-Banken bewusst diese Grenze gesprengt haben sollen. "Das Luna-Projekt ist damit effektiv tot", sagt Reder. Was das für die vielen NFT und Play2Earn-Spiele auf der Blockchain bedeutet, sei derzeit komplett unklar.

Auch Ernst Tertilt von der Investmentfirma Crypto Management GmbH hält die Wall-Street-Theorie für denkbar. Doch er sieht auch etwas Positives in diesem Kollaps. "US-Finanzministerin Janet Yellen will Stablecoins strenger regulieren. Möglicherweise findet das nun statt." So könne wieder Vertrauen in diese Form der Kryptowährungen hergestellt werden. Tertilt selbst habe nie auf Luna oder den UST gesetzt, eben weil es keine echte Deckung in Dollar gibt.

Doch wie geht es nun mit den unterschiedlichen Kryptowährungen weiter? Reder bedauert, dass Bitcoin nun auch in Mitleidenschaft gezogen wird. "Bitcoin hat mit dem Schlamassel bei Luna eigentlich nichts zu tun", sagt der Experte. Auch Tertilt versucht zu beruhigen: "Wirbelstürme wie diese hat es am Kryptomarkt schon öfter gegeben." Kryptowährungen werde es auch weiterhin geben, ist der Investor überzeugt.

Video: Kryptowährungen, einfach erklärt

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