Wechsel-Wirbel! Trainer packt über Biathlon-Star aus
Der Wechsel von Stina Nilsson vom Biathlon zurück zum Langlauf hat in Schweden für viele Diskussionen gesorgt. Die Langlauf-Olympiasiegerin beendet nach vier Jahren ihren Traum von einer erfolgreichen Karriere im Biathlon.
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Warum die so erfolgsverwöhnte Langläuferin im Biathlon nicht an ihre alten Erfolge anknüpfen konnte, erklärt der schwedische Nationaltrainer Johannes Lukas bei svt Sport. „Biathlon ist ein sehr schwieriger Sport und es geht nicht nur darum, mit einer fast vier Kilo schweren Waffe auf dem Rücken schießen und schnell laufen zu lernen. Es ist ein komplexer Sport, bei dem man geduldig sein muss, um zu lernen, zwei verschiedene Dinge zu kombinieren.“
Nilsson habe sich seit Ende der Weltcup-Saison mit ihrer Zukunft beschäftigt. „Es sei ein Prozess gewesen“, sagte der deutsche Coach, der die Entscheidung der 30-Jährigen aber nicht bewerten wollte. „Es liegt nicht in meiner Verantwortung, ihre Entscheidung zu beurteilen, aber ich bewerte ihr Wettkampfjahr und habe mit ihr eine Bewertung vorgenommen. Wir haben darüber gesprochen, was sie sich als Biathletin für die nächste Saison weiterentwickeln muss.“ Alle weiteren Konsequenzen könne er nicht beurteilen.
Es sei ihr leider nicht gelungen, Konstanz in ihre Leistungen zu bekommen. „Wir haben gesehen, dass sie an ihren besten Tagen sehr weit oben sein kann, es ihr aber in mehreren Rennen hintereinander nicht gelungen ist, die Konstanz zu erreichen. Wir dürfen nicht vergessen, dass sie im Weltcup einen Einzelpodestplatz erreicht hat, und das ist nicht allen Biathleten gelungen“, führte Lukas weiter aus.
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Schießtrainer verrät Details über Rücktritt
Der schwedische Schießtrainer Jean-Marc Chabloz verriet nun Hintergründe der Nilsson-Entscheidung. „Als sie es mir erzählte, versuchte ich zwei Minuten lang, sie zu überzeugen, aber ich hatte schnell das Gefühl, dass sie ihre Entscheidung getroffen hatte“, sagte er gegenüber Nordic Mag.
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Nilsson habe dabei sehr entschlossen gewirkt, als habe sie die Vor- und Nachteile eines Abschieds vom Biathlon sorgfältig abgewogen. „Vor allem sah ich in ihr genau das gleiche kleine Leuchten wie zu Beginn des Biathlons“, so Chabloz: „Ich sagte ihr, dass sie nicht weit davon entfernt sei, im Biathlon erfolgreich zu sein. Ihr fehlte beim Skifahren die Regelmäßigkeit, um beim Schießen sicherer zu sein.“
Nilsson begründet Biathlon-Rücktritt
Die Schwedin hatte wenige Tage zuvor ihren Abschied vom Biathlon angekündigt und drastische Veränderungen für die Zukunft angekündigt. „Ich werde versuchen, so viel wie möglich zu ändern. Ich möchte einen Neuanfang wagen, den Schaft wechseln, das System ändern, um mit einem brandneuen Gewehr zu beginnen“, zitiert die schwedische Zeitung Expressen die 30-Jährige.
Mit ihren Leistungen im zurückliegenden Winter ist Nilsson nicht vollumfänglich glücklich. „Sicher, es gibt Lichtblicke, wo ich mit meiner Leistung zufrieden bin, der IBU-Cup mit den Podiumsplätzen und ein schöner Abschluss in Canmore, wo ich im Weltcup-Sprint alles richtig gemacht habe. Aber alles in allem hatte ich mir mehr vorgenommen“, bilanzierte sie.
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Biathletin spricht Klartext: „Nicht das erreicht, was ich kann“
Den Saisonauftakt hatte Nilsson noch im Weltcup in Östersund absolviert. Anschließend startete die Biathletin vorerst nur im zweitklassigen IBU-Cup, wo sie am Ende in der Gesamtwertung den 14. Platz belegte.
In den Weltcup kehrte Nilsson erst für die letzten drei Stationen zurück. „Ich habe das Gefühl, dass ich nicht das erreicht habe, was ich kann“, stellte die Schwedin klar.