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Investmentguru warnt Aktionäre: Buffett weiß kaum wohin mit den Milliarden - n-tv.de

Investmentguru warnt Aktionäre Buffett weiß kaum wohin mit den Milliarden 
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Mit den Traumgewinnen, die Berkshire Hathaway seinen Aktionären bislang beschert hat, ist es wohl vorbei. Davor warnt zumindest der Chef des Konglomerats, Investorenlegende Warren Buffett. Ein Zeichen, dass die alte Strategie nicht mehr funktioniert, ist

Investmentguru warnt Aktionäre Buffett weiß kaum wohin mit den Milliarden

24.02.2024, 19:27 Uhr Artikel anhören
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Mit den Traumgewinnen, die Berkshire Hathaway seinen Aktionären bislang beschert hat, ist es wohl vorbei. Davor warnt zumindest der Chef des Konglomerats, Investorenlegende Warren Buffett. Ein Zeichen, dass die alte Strategie nicht mehr funktioniert, ist ein unaufhörlich wachsender Dollar-Berg.

Warren Buffett kann seinen Aktionären einen operativen Quartalsgewinn von rund 8,5 Milliarden Dollar - eine Steigerung gegenüber dem Vorquartal von fast 30 Prozent - verkünden. Die Bar-Reserven seines Konglomerats Berkshire Hathaway sind auf den Fabel-Rekordwert von 167,6 Milliarden Dollar angewachsen. Doch für Buffett ist das weniger ein Erfolg zum Feiern, als ein Anzeichen, dass das alte Geschäftsmodell von Berkshire, das ihn selbst zur Investoren-Legende gemacht hat, nicht mehr funktioniert.

In seinem jährlichen Brief an die Aktionäre warnt der inzwischen 93-jährige Buffett, dass er kaum noch Einsatzmöglichkeiten für sein Kapital sehe, in den kommenden Jahren herausragende Gewinne mit neuen Investments zu erzielen. In früheren Jahren habe es Investitionsmöglichkeiten mit überragenden Gewinnaussichten in großer Zahl gegeben, schreibt Buffett. Er selbst nennt die Versicherungsunternehmen Geico und National Indemnity, die Berkshire schon vor Jahrzehnten übernahm, oder die Eisenbahngesellschaft BNSF.

Sochle Möglichkeiten geben es nun und auch in Zukunft aber nicht mehr, so Buffett. "Es gibt nur noch eine Handvoll Unternehmen in diesem Land, die wirklich in der Lage sind, für Berkshire etwas zu bewegen, und sie wurden von uns und anderen bereits gründlich durchleuchtet", heißt es in dem Brief. "Außerhalb der USA gibt es im Grunde genommen keine Kandidaten, die für uns sinnvolle Optionen für den Kapitaleinsatz darstellen." Das Problem für Buffett ist, dass Berkshire in den vergangenen Jahrzehnten so groß geworden sei, dass selbst milliardenschwere Übernahmen, wie die des Raststätten-Betreibers Pilot Flying J und des Versicherungskonglomerats Alleghany sich aus Sicht der Aktionäre kaum niederschlagen. Das andere Problem ist, dass der Wettbewerb unter Investoren stark zugenommen hat und damit auch die Preise für potenzielle Übernahmeziele.

Nur noch "ein bisschen" besser als der Durchschnitt

Berkshire Hathaway
Berkshire Hathaway 628.930,18

Buffetts als "Value-Investment" bekannt gewordene Strategie besteht seit fast 60 Jahren darin, Unternehmen mit soliden Geschäftsmodellen zu übernehmen, das Management und die Profitabilität verbessern und dauerhaft in sein Berkshire-Konglomerat zu integrieren. Gewinne durch kurzfristigen Kauf und Verkauf von Unternehmen und Aktien an der Börse spielen für Buffett dagegen keine große Rolle.

Dass Berkshire inklusive Kursgewinne seiner Beteiligungen im vergangenen Quartal einen Buchgewinn von 37,5 Milliarden Dollar erzielte, ist für Buffett keine relevante Größe. Denn die Kursgewinne an der Börse sind für ihn "bedeutungslos". "Wir glauben, dass Gewinne und Verluste aus Investitionen in Aktien, ob realisiert durch Veräußerungen oder unrealisiert durch Änderungen der Marktpreise, im Allgemeinen bedeutungslos sind für das Verständnis unserer periodisch berichteten Ergebnisse oder die Bewertung der wirtschaftlichen Leistung unserer operativen Geschäfte", heißt es in einer Erklärung zum Berkshire-Jahresbericht.

Berkshire werde sich in Zukunft nicht mehr so stark entwickeln wie in der Vergangenheit, warnt Buffett nun. Seit seiner Übernahme von Berkshire 1964 notierte eine A-Klasse-Aktie bei etwas mehr als 12 Dollar, heute sind es über 630.000 Dollar. Laut "Financial Times" hat Buffett damit die Entwicklung des Leitindex der US-Börsen um mehr als das 100-fache übertroffen. Künftig werde man wohl nur noch "etwas besser" als eine durchschnittliche US-Firma sein, schreibt Buffett jetzt. Wichtiger sei aber, dass Berkshire mit einem geringeren Risiko eines Totalverlustes arbeite. Weiter schreibt Buffett: "Alles über 'ein bisschen besser' hinaus ist Wunschdenken."

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