Festival der ARD-Preisträger: Den Berg bezwingen BR-Klassik
Festival der ARD-Preisträger Den Berg bezwingen
14.04.2024 von Annekatrin Hentschel
Der ARD-Musikwettbewerb ist der größte weltweit. Doch entspannter musiziert es sich ohne Bewertungsdruck und Jury. Wie beim Festival der ARD-Preisträger. Auf Schloss Elmau bereiten sich die Musikerinnen und Musiker gerade auf ihre Auftritte vor.
Bildquelle: Christoph Hiller
Wenn Alexandra Bidi, Zweitplatzierte im Fach Harfe 2023, an ihre Teilnahme beim ARD-Musikwettbewerb im vergangenen Jahr zurück denkt, wird sie ganz emotional. Was für eine Reise, sagt die 22-jährige Französin. Diese Erfahrung hat sie tief geprägt, vor allem Selbstvertrauen hat sie dabei gewonnen: "Ich erlaube mir selbst jetzt viel mehr in der Musik. Ich nehme mehr Risiken, das hat im Wettbewerb begonnen, in dieser inspirierenden Umgebung", berichtet sie. Da habe sie gemerkt, dass die Menschen das aber auch an ihr mögen würden. "Und jetzt probiere ich alles aus, was mir in den Sinn kommt und ich schaue wie es läuft", sagt sie.
Auch in der Musik braucht es die passende Chemie
Das strahlt sie auch aus. Sie ist voller Energie und Lebensfreude. Auf das Festival der ARD-Preisträger fiebert Alexandra Bidi seit Monaten hin. Sie kannte die anderen Musiker zumindest ein bisschen. Vom Wettbewerb – von Social Media. Beim ersten Zusammentreffen mussten sie sich erst noch ein wenig beschnuppern, aber dann hat es ganz schnell gefunkt. Auch in der Kammermusik gibt es so was wie die passende Chemie. "Leben und Musik das ist das gleiche, wenn du dich so gut verstehst im Gespräch, dann funktioniert das auch in der Musik. Dann fühle ich mich frei zu sprechen – mit meiner Stimme und mit meinem Instrument", erklärt Bidi.
Das Musizieren im Trio als Lebensaufgabe
Auch das Trio Orelon ist beim Festival dabei. Im vergangenen Jahr haben sie beim Wettbewerb einen ersten Preis und viele Sonderpreise abgeräumt. Sie funktionieren wie eine Einheit, haben eine besondere Kommunikation miteinander aufgebaut, erzählt die Geigerin Judith Stapf und bezeichnet das Musizieren im Trio als eine Art Lebensaufgabe. Im Festival liegt die Challenge für sie und ihre Kollegen nun darin ihr eingeschworenes Team zu öffnen und mit anderen Musikern zu spielen. "Man muss einfach seine Antennen überall haben und man muss mit den Ohren bei den anderen sein, weil man viel schwieriger vorhersehen kann, was passieren wird", sagt Stapf. Doch diese Spontanität sei etwas "total Wichtiges in der Musik". Diese anderen Besetzungen geben ihr etwas, dass sie dann auch wieder für ihr eigenes Trio mitnehme.
Herausforderungen und Überraschungen
Ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln, schöne Ideen zu haben, die Musik gemeinsam zu atmen und zu fühlen, das betont auch Flötist Mario Bruno, Zweitplatzierter im Wettbewerb 2022. Und das musikalische Programm lädt genau dazu ein, mit vielen Herausforderungen und Überraschungen. Vor allem ein Barockstück von Louis-Gabriel Guillemain hat es den Musikern angetan – es bietet dieser kreativen Runde viel Raum sich auszudrücken und mit der Musik zu spielen. "Wenn du es auf dem Papier siehst ist Barockmusik tot, aber wenn du sie spielst dann ist sie die lebendigste Musik, die es gibt", betont Bruno.
Konzerte der ARD-Preisträger
13. April, 17.00 UhrSchloss Elmau
14. April, 19.30 UhrSchwazKnappensaal im Szentrum
15. April, 18.00 UhrMünchenVeranstaltung mit den Jungen Freunden des BRSOBayerischer Rundfunk, Studio 2-- geschlossene Veranstaltung, nicht offen für Publikum --
16. April, 20.00 UhrMünchenStudiokonzerte des Bayerischen Rundfunks, Studio 2
Sendung: "Allegro" am 15. April 2024 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK