"Andrea lässt sich scheiden": Hader spielt den Provinz-Blues
Einprägsame Haupt- und Nebenfiguren
Jede dieser Figuren hätte einen eigenen Film verdient und würde ihn auch locker tragen: Sei es Thomas Schubert als Andreas' oft überforderter Polizeikollege, der es nicht einmal schafft, während der Fahrt richtig aus dem Autofenster zu spucken; oder Robert Stadlober als melancholischer Vorgesetzter in St. Pölten, dessen persönlichen Probleme ihn eine äußerst bedenkliche Entscheidung treffen lassen ...
Und dieser Wunsch lässt sich sogar bis auf die kleinste Nebenrolle ausdehnen: Wir würden gerne mehr über jene von Maria Hofstätter gespielte Landdisco-Pomeranze wissen, denn abgesehen davon, dass sie Katzenfreundin, eifersüchtig, tanz- aber nicht spendierfreudig ist, bleibt alles unserer Vorstellung überlassen. Aber auch Margarete Tiesel als Mutter des Verstorbenen, die in ihrer Trauer nur über die Essgewohnheiten des Sohnes sprechen kann, erweckt unser teilnahmsvolles Interesse.
Nur für die von Thomas Stipsits gespielte Figur ginge sich aus naheliegenden Gründen keine Fortsetzung aus. Dafür holt er aus seinem kurzen, aber eindrücklichen Auftritt ein Maximum an Wirkung heraus und präsentiert sich zugleich auf eine Art und Weise, wie man ihn noch nie gesehen hat.