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Neue Staffel von kirchlichem ZDF-Talkformat "Die letzte Bank" startet

Neue Staffel von kirchlichem ZDFTalkformat Die letzte Bank startet
Staffel zwei des kirchlichen ZDF-Talkformats "Die letzte Bank - Fragen an das Leben" dreht sich um Menschen mit spannenden Lebensgeschichten. In der sechsten Folge sprach Faourouz Sadaoutchi-Adoyi über die Bedeutung ihres Glaubens.

DOMRADIO.DE: Sie waren in Folge Sechs zu Gast bei Melanie Wolfers. Haben Sie die Folge selbst schon  gesehen?

Sadaoutchi-Adoyi (Gast im ZDF-Format "Die letzte Bank"): Ja, ich habe es mir sofort angeschaut, als es online kam und ich die Info dazu bekommen habe. Da war ich schon sehr neugierig. 

DOMRADIO.DE: Welches Gefühl hatten Sie, als Sie sich selber gesehen haben? War das ungewohnt? 

Sadaoutchi-Adoyi: Ja auf jeden Fall. Sich so von Außen zu beobachten ist schon sehr spannend, weil man sich sonst selbst nicht so sieht. Ich habe es mit meinem Mann zusammen geschaut und es war sehr aufregend für uns. 

DOMRADIO.DE: Ihre Botschaft ist: "Mach, was dein Herz sagt" - egal, was andere sagen und unabhängig von Angst, zum Beispiel vor dem Scheitern. Wie kommen Sie zu dieser Überzeugung? 

Sadaoutchi-Adoyi: Ich glaube, dass ich mir sehr früh klar gemacht habe, dass ich nur dieses eine Leben habe. Und dann war es mir wichtig, und ist es mir immer noch wichtig, das Beste rauszuholen.

DOMRADIO.DE: Da spricht volle Entschlossenheit aus Ihnen. Das betrifft Ihren beruflichen Werdegang sowie Ihre Liebe zu Ihrem Mann, den Sie in Togo kennengelernt haben. Wie haben Sie diese Entscheidungen dabei bestätigt, dass Sie richtig liegen, wenn Sie Ihrer Intuition trauen? 

Faourouz Sadaoutchi-Adoyi

"Ich habe gemerkt, dass ich mich jedes Mal gut gefühlt habe, wenn ich meiner Intuition vertraut habe."

Sadaoutchi-Adoyi: Beruflich habe ich gemerkt, dass ich mich jedes Mal gut gefühlt habe, wenn ich meiner Intuition vertraut habe. Dabei war ich sehr glücklich und sehr offen. Und immer, wenn ich einen anderen Weg gegangen bin, als mein Herz es wollte, zum Beispiel aus finanzielle Gründen, war ich nicht glücklich. Das hat dann irgendwie nicht gepasst. 

Und mein Mann und ich sind heute immer noch zusammen, wir haben jetzt drei Kinder und es sieht immer noch gut aus. Deswegen denke ich, dass es richtig war, es so gemacht zu haben. 

DOMRADIO.DE: Sie selbst sind auch in Togo geboren und dann in Deutschland aufgewachsen. Beruflich ging es für Sie erst einmal in eine Ausbildung zur Steuerfachangestellten, wie ihre Eltern es wollten. Dann kam die Modeschule in Düsseldorf, wo Sie Modedesign studiert haben - das war dann eher ihr Herzenswunsch. 

Und Sie sind Flugbegleiterin geworden, das doch eher aus finanziellen Gründen, wie Sie es gerade gesagt haben. Ihr Traum aber ist ein Modelabel und die Zusammenarbeit mit beziehungsweise die Produktion in Afrika?

Faourouz Sadaoutchi-Adoyi

"Ich möchte zum Nachdenken anregen, zu Slow-Fashion und umweltbewussten Denken."

Sadaoutchi-Adoyi: Der Stand ist gerade, dass ich demnächst mein Atelier in Togo aufmachen möchte. Da ist mir wichtig, lokale Kräfte zu unterstützen. Mir ist es wichtig, dass die Menschen dort gute Arbeitsplätze bekommen, wo sie fair bezahlt werden, und afrikanisches Kunsthandwerk zu schützen - weil der Markt ja doch sehr von chinesischen Stoffen und billigem Plastikmaterial überschüttet wird. 

Ich möchte zum Nachdenken anregen, zu Slow-Fashion und umweltbewusstem Denken initiieren. Damit die Menschen, die meine Mode konsumieren, das ohne schlechtes Gewissen tun können. 

DOMRADIO.DE: Wie haben Sie festgestellt, dass Sie auf diesem Weg Ihre Lebensfreude finden? 

Sadaoutchi-Adoyi: Ich habe über ein Jahr lang ein Modedesign-Projekt in Senegal gemacht. Und da habe ich gemerkt, wie toll es ist, auch auf dem Kontinent Menschen kennenzulernen, andere Perspektiven zu sehen, Dinge zu lernen, neue Dinge über mich selbst zu erfahren. 

Außerdem ist mir sehr wichtig, etwas zurückzugeben. Ich bin hier in einem guten Umfeld aufgewachsen, wo es mir an nichts gefehlt hat. Immer wenn ich dort bin und sehe, wie manche Menschen leiden müssen, tut es mir im Herzen weh. Da habe ich überlegt, wie ich etwas zurückgeben und gleichzeitig das tun kann, was ich liebe.

DOMRADIO.DE: "Lebe deinen Traum" klingt erst einmal nach einem Kalenderspruch. Wie unterstützt Ihr Glaube Sie dabei, auf das Bauchgefühl zu hören und dabei den Kopf nicht auszuschalten? 

Faourouz Sadaoutchi-Adoyi

"Wenn ich ein Ziel habe, das ich erreichen möchte, bete ich oft dafür."

Sadaoutchi-Adoyi: Der Glaube ist mir sehr, sehr wichtig. Wenn ich ein Ziel habe, das ich erreichen möchte, bete ich oft dafür. Es gibt mir viel Halt, wenn ich dann auch dafür bete. 

Mein Mann und ich beten auch viel gemeinsam. Ich sage ihm, wenn mir etwas auf der Seele liegt und ich etwas erreiche möchte, und dann beten wir dafür. Im Gebet sage ich dann zu Gott: "Wenn es das Richtig für mich ist, dann lass es mich bitte erreichen". 

DOMRADIO.DE: Wie liefen denn die Dreharbeiten zu dem Talk in "Die letzte Bank" beim ZDF? 

Sadaoutchi-Adoyi: Der Tag war sehr aufregend, weil ich überall mit meinen Kindern hinreise, weil sie noch sehr klein sind und an mir hängen. Meine Mutter kommt dann meistens auch mit und passt auf die Kinder auf, damit ich in Ruhe das andere machen kann. 

Ich war zwar im Talk, aber im Kopf war ich dann doch immer noch ein bisschen bei den beiden Kindern und der Mama. Deswegen ist da immer sehr viel Aufregung für mich dabei. 

Die Kirche war ja auch super, sehr schön mit den ganzen Mosaiken und es war eine super Atmosphäre. Ich habe mich da total wohlgefühlt. 

Das Interview führte Katharina Geiger. 

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