Energiekrise: USA treiben weltweite Freigabe von Ölreserven voran
Die US-Regierung arbeitet angesichts der nach dem russischen Angriff auf die Ukraine stark gestiegenen Preise für Rohöl an einer weltweit koordinierten Freigabe von Ölreserven. Das werde gerade mit der in Paris ansässigen Internationalen Energieagentur (IEA) beraten, sagte ein Regierungsmitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters. Der Plan befinde sich allerdings noch in einem »frühen Stadium«.
Die Ölpreise waren zuvor über die Marke von 100 Dollar pro Barrel gestiegen. Die Nordseesorte Brent hatte im Tagesverlauf teils sogar mehr als 105 Dollar gekostet.
Russland ist einer der größten Ölexporteure der Welt. Mit dem Preisanstieg werden nicht nur Kraftstoffe und Heizöl für Verbraucher teurer, sondern auch für Unternehmen. Diese dürften versuchen, zumindest einen Teil der steigenden Kosten an ihre Kunden weiterzugeben. Das ebenfalls teurer gewordene Erdgas ist zugleich Hauptbestandteil vieler Düngemittel, was wiederum Nahrungsmittel verteuern könnte.
All das treibt die ohnehin hohe Inflation weiter an. In Deutschland könnte die Teuerungsrate zeitweise auf bis zu 6,1 Prozent klettern, so das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in einer Modellsimulation.