Nach seinem Absturz: Wie der Marshelikopter trotzdem noch nützlich sein könnte
Im Januar 2024 war Ingenuity bei seinem 72. Flug auf dem Mars abgestürzt, ein defekter Rotorflügel machte einen weiteren Start unmöglich. Doch auch auf dem Boden kann der Marshelikopter der Nasa wichtige Dienste leisten. Dies verkündete die amerikanische Weltraumbehörde am 11. Dezember 2024 beim jährlichen Treffen der American Geophysical Union (AGU) in Washington D.C.
„Letztes Geschenk“ der Ingenuity
Trotz der harten Landung im Januar sind noch alle 72 Sensoren funktionstüchtig. Dies sagte laut Space.com Teddy Tzanetos, der für Ingenuity zuständige Projektleiter des Jet Propulsion Laboratory der Nasa.
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Ingenuity habe noch ein „letztes Geschenk“ an die Nasa, sagte Tzanetos beim AGU-Meeting. Der gestrandete Helikopter könne als „eine Art Wetterstation“ fungieren. Er könne telemetrische Daten speichern und an jedem Marstag Bilder machen.
Datenspeicher für 20 Jahre – doch es gibt einen Haken
Diese Funktionen könnte Ingenuity noch eine geraume Zeit ausführen. Denn laut Teddy Tzanetos hat der Heli noch eine Speicherkapazität für 20 Jahre an Bord.
Doch es gibt einen Haken. Wie die Nasa die von Ingenuity aufgezeichneten Daten auswerten kann, steht buchstäblich in den Sternen. Denn der umfunktionierte Helikopter könnte bald seine Verbindung zum Marsrover Perseverance verlieren. Und nur über das Fahrzeug kann die Nasa Kontakt mit Ingenuity halten.
Die von der „Wetterstation“ gespeicherten Informationen könnten laut Tzanetos wohl erst dann geborgen werden, wenn Astronauten einmal den Mars betreten. Oder wenn die Gesteinsproben, die Perseverance gesammelt hat, abgeholt werden. Doch dieser Transport verzögert sich wegen explodierender Kosten.
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So kam es zum Absturz von Ingenuity
Beim jährlichen AGU-Treffen hat die Nasa auch neue Erkenntnisse zu der Ursache von Ingenuitys Absturz vorgestellt. Demnach habe die „Unfähigkeit des Navigationssystems von Ingenuity, während des Fluges genaue Daten zu liefern“ die holprige Landung verursacht.
Hundertprozentig sicher kann sich die Nasa bei einer Untersuchung aus der Ferne nicht sein, aber am wahrscheinlichsten ist, dass die eintönige Umgebung, über die Ingenuity bei seiner verhängnisvollen Mission flog, zu wenig Anhaltspunkte für seine Systeme bot. Der Helikopter orientierte sich über eine Kamera, die die Marsoberfläche absucht. Bei seinen ersten Missionen in einer hügeligen Umgebung habe dies noch gut funktioniert.
Die Nasa will in den nächsten Wochen einen ausführlichen Report veröffentlichen. Er soll Aufschlüsse für zukünftige Flugmissionen auf dem Mars oder anderen Planeten liefern.
Ingenuity war im Februar 2021 gemeinsam mit dem Rover Perseverance im Jezero-Krater des Mars gelandet. Es war das erste Fluggerät, das auf einem anderen Himmelskörper zum Einsatz kam.
Eigentlich sollte Ingenuity nur fünfmal abheben, um zu demonstrieren, dass ein Flug in der dünnen Atmosphäre des Mars möglich ist. Doch nachdem dies gut funktioniert hatte, kam der Heli als Begleiter von Perseverance insgesamt 72 Mal zum Einsatz.
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