Ukraine-Krieg: Wie reagieren US-Streitkräfte und Menschen in RLP
Die US-Airforce hat bestätigt, dass von der US-Air Base in Ramstein in der Westpfalz aus wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine Truppen und Ausrüstung nach Osteuropa verlegt werden.
Ramstein als Drehkreuz für TankflugzeugeDie amerikanische Luftwaffe sei auf all ihren Stützpunkten in Europa darauf eingestellt, NATO-Missionen und Notfalleinsätze, die die Ukraine betreffen, zu unterstützen. Dazu gehöre auch das Luftwaffentransportgeschwader in Ramstein. Die Air Base sei außerdem als Drehkreuz für Tankflugzeuge im Einsatz. Den ganzen Morgen über waren über Kaiserslautern zahlreiche Militärmaschinen im Anflug auf die Air Base Ramstein zu beobachten. US-Präsident Joe Biden sprach von einem vorsätzlichen Krieg und dass die Welt Russland zur Rechenschaft ziehen werde.
Zum Angriff Russlands auf die Ukraine sagte General a.D. Harald Kujat sagt im SWR, falls Putin es auf das ganze Land abgesehen habe, sei das ein Vorgehen wie aus dem Lehrbuch. mehr...
Auch die US-Air-Base Spangdahlem ist in das Unterstützungskonzept für die osteuropäischen Verbündeten miteinbezogen. Zwölf Tarnkappenjets der US-Luftwaffe sind kürzlich vom US-Bundesstaat Utah nach Spangdahlem (Eifelkreis Bitburg-Prüm) verlegt worden. Nun sollen sie im Rahmen des Russland-Ukraine-Kriegs eingesetzt werden. Acht der auf die US-Air-Base Spangdahlem verlegten Tarnkappenjets vom Typ F-35 werden an die Ostflanke der NATO verlegt. Das bestätigte ein Sprecher der US-Luftwaffe dem SWR.
Eine direkte militärische Unterstützung der Ukraine ist nicht vorgesehen, da sie kein NATO-Bündnispartner ist. Allerdings wollen die EU und ihre westlichen Verbündeten die Wirtschaftsanktionen gegen Russland weiter verschärfen. Zuvor hatte die Bundesregierung das mit Russland geplante Erdgas-Pipeline-Projekt Nord Stream 2ausgesetzt. Davon ist vor allem die BASF-Tochter Wintershall Dea betroffen. Allerdings hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj andere Staaten zur Verteidigungshilfe aufgerufen. Er forderte Hilfe beim Schutz des ukrainischen Luftraums.
Putin begründet Angriffe mit Unterdrückung russisch-stämmiger MenschenIn der Nacht hatte Russland die Ukraine unter anderem mit Raketen angegriffen - darunter auch die Hauptstadt Kiew. Zudem wurden ukrainische Grenzposten angegriffen. Auch russische Bodentruppen drangen auf ukrainisches Staatsgebiet ein.
Offiziell begründet hat Russlands Präsident Wladimir Putin den Krieg gegen die Ukraine mit der Unterdrückung der russisch-stämmigen Bevölkerung in den selbsternannten Republiken Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine. Diese werden bislang ausschließlich von Moskau anerkannt.
TrierTatjana Ogorodnik aus Russland und Alexandra Popova aus der Ukraine hofften bis zuletzt, die Diplomatie könne einen Krieg verhindern. Jetzt hat Putin Tatsachen geschaffen. mehr...
Die rheinland-pfälzische CDU-Vorsitzende Julia Klöckner hat harteSanktionen gegen Russland gefordert. Der Westen und die internationale Gemeinschaft müssten schnell und geschlossen mit Sanktionen reagieren. Eines der schärfsten Instrumente sei das Abschneiden Russlands von den internationalen Finanzmärkten, so Klöckner.
Flüge vom Hahn in die Ukraine fallen ausDie Flüge vom Flughafen Hahn im Hunsrück in die Ukraine fallen aus. Davon betroffen sind zwei wöchentliche Flüge der irischen Airline Ryanair in die Hauptstadt Kiew. Auch die Lufthansa hatte bereits ihr letztes Flugziel in dem angegriffenen Land gestrichen. Der für Donnerstagabend geplante Flug von Frankfurt in das westukrainische Lwiw wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt, wie ein Sprecher berichtete. Lufthansa-Crews halten sich nicht in der Ukraine auf. Zuvor hatte der Konzern bereits die Verbindungen nach Odessa und Kiew gestrichen.
Malteser Hilfstransport für die Ukraine aus TrierVon Trier aus ist am Donnertag ein Hilfstransport mit Feldküchen, Zelten und medizinischem Hilfsmaterial in die Ukraine gestartet. Man fahre in den Westen der Ukraine, hieß es. Die Güter sollen demnach armen, älteren und schutzbedürftigen Menschen und zahlreichen Binnenflüchtlingen zugutekommen, die seit der Annexion der Halbinsel Krim durch Russland 2014 im Westen der Ukraine leben.
Demnach gibt es seit 30 Jahren eine Zusammenarbeit mit den Maltesern in der Ukraine. Diese hätten bereits vor Monaten signalisiert, dass dort OP-Masken, Schutzkleidung und Rollstühle benötigt würden. Bisher seien bereits neun Feldküchen aus Deutschland in der Ukraine im Einsatz. Damit könnten täglich etwa 1.000 Menschen mit Essen versorgt werden, so der Auslandsreferent der Malteser im Bistum Trier.
Friedensgebete in Kaiserslautern und MainzDie Friedensinitiative Westpfalz lädt zu Friedensgebeten in der Stiftskirche in Kaiserslautern ein. Diese sollen ab sofort jeden Donnerstag um 18:30 Uhr stattfinden. Bei der Veranstaltung kämen sowohl ukrainische als auch russische Familien zusammen, so der Vorsitzende der Friedensinitiative, Detlev Besier. Es gehe für Kirche und Religion jetzt darum, Menschen an einem Ort ohne Politik zu vereinen, wo sie ihren Sorgen und Hoffnungen Ausdruck geben könnten.
Die katholische Friedensbewegung Pax Christi hat zu einem Online-Friedensgebet mit dem Mainzer Bischof und Pax-Christi-Präsidenten Peter Kohlgraf eingeladen. Das Gebet finde am Freitag um 18 Uhr als Zoom-Veranstaltung statt, teilte das Bistum am Donnerstag mit. "In dieser beunruhigenden und gefährlichen Situation um die Ukraine wollen wir gemeinsam für die Menschen in diesem Krisengebiet beten", heißt es in dem Aufruf des Pax Christi-Bundesvorstands. "Halten wir inne und geben einander Stärkung für die Friedensarbeit. Damit wir nicht nachlassen in unserem Engagement für Deeskalation und ein Ende der Gewalt. Denn: Deeskalation ist das Gebot der Stunde."
Auch in Montabaur laden die Kirchen die Menschen jeden Mittwoch zu einem Friedensgebet für die Ukraine ein. Es soll jeweils um 18 Uhr vor dem Rathaus beginnen.
"Friedensläuten" für Menschen in der UkraineBereits für Donnerstagmittag hatte das Bistum Mainz zu einem "Friedensläuten" aufgerufen. In allen Gottesdiensten der kommenden Tage solle zudem immer wieder für den Frieden gebetet werden. Damit wolle das Bistum Mainz seine Solidarität mit allen Menschen in der Ukraine zum Ausdruck bringen, hieß es. Besonders verbunden fühle sich das Bistum in dieser Zeit mit den verschiedenen kirchlichen Partnerinnen und Partnern, zu denen in verschiedenen weltkirchlichen Projekten eine enge Beziehung bestehe. Das Bistum Mainz schließt sich mit dem Friedensläuten einer gemeinsamen ökumenischen Aktion der Kirchen an.
Solidaritätskundgebung in TrierSPD und FDP in der Stadt Trier haben für Donnerstagabend zu einer Solidaritätskundgebung an der Porta Nigra aufgerufen. Sie forderten von Russland und den mit ihm verbündeten Separatisten die sofortige Einstellung aller Kampfhandlungen. In Ludwigshafen organisieren DGB und Grüne eine Mahnwache. Sie soll um 18:00 Uhr stattfinden.