Autor und Verleger Gerhard Jaschke verstorben
Als feinsinniger Spötter und sanguinischer Unterstützer jeder Form von literarischer Subversion bildete Gerhard Jaschke einen unverzichtbare Transmissionsstelle des avancierten Literaturbetriebes. Der Wiener Jaschke, der ursprünglich Jus studiert hatte, betrieb seit 1976 – mit Unterbrechungen – die Zeitschrift Freibord, in der man den Gepflogenheiten der Hochliteratur eine lange Nase drehte. Man könnte meinen, die Erbteile von Fluxus und Dada wären auf diesen Erzschelm übergegangen.
Er selbst dichtete, was Lettern und vielfacher Schriftsinn hergaben, innige Freundschaften pflegte er mit Widersetzlingen wie Dichter Hermann Schürrer und Verleger-Poet Werner Herbst. Zudem engagierte er sich so vehement wie ausdauernd in der Grazer Autorinnen Autoren Versammlung. Jaschke ist Anfang Jänner 75-jährig gestorben. (poh, 10.1.2025)