Tuchel, Nagelsmann und die EM: Weniger Bayern wagen

Der FC Bayern kann die Saison notfalls abschreiben. Doch auf diese Bayern kann die Nationalmannschaft nicht setzen. Für Bundestrainer Nagelsmann muss das keine schlechte Nachricht sein – wenn er konsequent handelt.

Wenn es stimmt, was von den Gesprächen zwischen Thomas Tuchel und dem FC Bayern berichtet wird, dann dürfte es in der Historie dieses auch gefühligen Klubs selten eine emotionslosere Trennung gegeben haben: Halb stieß es ihn, halb sank er nieder.

Es rauchten keine Köpfe an der Säbener Straße oder am Tegernsee, um zu jenem Schluss zu kommen, der offenbar aus beider Sicht zwangsläufig war. Ob Tuchel indes noch bis zum Ende der Saison weiter wirken soll, dürfte Gegenstand intensiverer Abwägungen gewesen sein. Das Ergebnis hier: eine Wette. Mit der – geringeren – Chance, dass die Mannschaft, die an diesem Samstag (18.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Bundesliga und bei Sky) auf RB Leipzig trifft, sich bei der Ehre gepackt fühlt und insbesondere in der Champions League noch versucht, ein großes Ding zu drehen. Und dem – größeren – Risiko, dass das genau so lange gut geht, bis das Ding auch in der Königsklasse durch ist.