29 Menschen seit drei Tagen in britischem Pub eingeschneit

Großbritannien

Nach einem Schneesturm sitzen 23 Gäste und sechs Mitarbeiter in Großbritanniens höchstgelegenem Pub, dem Tan Hill Inn, fest. Einige Regionen des Landes sind zurzeit von starken Unwettern betroffen

7. Jänner 2025, 14:54

IMAGO/Eduard Martin

Seit drei Tagen eingeschneit: Nach einem Schneesturm sitzen seit Samstagabend 29 Menschen in Großbritanniens höchstgelegenem Pub, dem Tan Hill Inn, fest – und vermuten, dass sie womöglich noch ein paar Tage länger bleiben werden. Die eingeschneite Gruppe besteht aus 23 Gästen und sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Lokals. Zuvor gab es im ganzen Land Schneewarnungen, die Bevölkerung wurde gebeten, nur notwendige Reisen anzutreten. Trotzdem machten sich die Gäste auf den Weg ins Tan Hill Inn.

Manche von ihnen wurden vom Schneesturm überrascht, andere sind genau aus diesem Grund angereist und wollten sogar eingeschneit werden. Denn das Pub im britischen North Yorkshire liegt 528 Meter über dem Meeresspiegel und war in der Vergangenheit schon mehrfach eingeschneit, wie der Guardian berichtet.

Genug Verpflegung und Unterhaltung

Dementsprechend sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Lokals auch gut auf einen solchen Fall vorbereitet: Es gibt genügend Essen für einen ganzen Monat, Strom kommt durch einen eigenen Generator. Auch genug Betten kann das Pub zur Verfügung stellen. Über Facebook gibt es immer wieder Updates über das gemeinsame Erlebnis.

Die eingeschneite Gruppe weiß sich zudem zu unterhalten, wie eine Journalistin des Guardian berichtete, die sich selbst unter den Eingeschneiten befindet. Im Pub wird gemeinsam Bier getrunken, im Freien gibt es eine Schneeballschlacht, und die Scheune wurde in ein Kino verwandelt. Wie lange die 29-köpfige Runde noch feststecken wird, ist zurzeit noch unklar.

Einige Regionen von Unwettern betroffen

Andere Regionen in Großbritannien sind von Hochwasser betroffen. Dutzende Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. In einem Wohnwagenpark in der englischen Grafschaft Leicestershire retteten Einsatzkräfte einen Mann mit einem Schlauchboot. Eine Behörde warnte in dem Gebiet vor Lebensgefahr. "So schlimm habe ich es noch nicht erlebt", sagte eine Anrainerin nach Angaben von PA.

Starker Regen über den Jahreswechsel habe auch in weiteren Regionen zu Überschwemmungen an Flüssen geführt, teilte die Umweltbehörde Environment Agency mit. In einigen Regionen bereitet Schnee Probleme. In Schottland sei es am Flughafen Aberdeen zu Ausfällen und Verspätungen gekommen, und einige Schulen seien geschlossen, meldete PA. Auch an Flughäfen in Manchester, Bristol und Liverpool sei es zu Behinderungen gekommen. (APA, red, 7.1.2025)