Stollen im Gesicht Donnarumma mit schweren Schnittverletzungen
Stand: 19.12.2024 15:35 Uhr
Die schwere Schnittverletzung im Gesicht von Gianluigi Donnarumma hat nach der Partie zwischen Paris Saint-Germain und der AS Monaco (4:2) die Gemüter erhitzt.
Der italienische Nationaltorhüter hatte in der Anfangsphase der Partie der französischen Ligue 1 offenbar unabsichtlich den Stollen von Gegenspieler Wilfried Singo ins Gesicht bekommen. Singo hatte versucht, über Donnarumma hinwegzuspringen. Der Pariser Kapitän Marquinhos kritisierte anschließend die Regelhüter.
Marquinhos: "Nicht Rot zu geben, ist hart"
"Ich weiß nicht, ob der Schiedsrichter falsch lag, aber der VAR hätte gerufen werden müssen. Man muss die Spieler schützen", sagte der Brasilianer. "In einer Situation wie dieser nicht Rot zu geben, ist hart." Schiedsrichter Francois Letexier hatte den Monaco-Verteidiger nicht sanktioniert.
Donnarumma war am Mittwochabend noch auf dem Spielfeld mit Klammern behandelt worden - er verließ das Stadion mit einem Verband auf seiner Wange. Ein Foto von Donnarumma zeigte im Anschluss eine große Narbe im Gesicht des Europameisters von 2021.
Der Torhüter habe ein "Gesichtstrauma mit mehreren Wunden" erlitten, hieß es in der Nacht - er soll im Laufe des Donnerstags weitere Untersuchungen über sich ergehen lassen.
Mit Pflaster und Hund: "Alles gut"
Der Verein veröffentlichte ein Video aus der Pariser Kabine, auf dem zu sehen ist, wie sich Donnarumma und Singo umarmen. "Alles gut, mach dir keine Sorgen", sagt der Torhüter dabei zu seinem Gegenspieler und lächelt. Der Keeper selbst postete später ein Foto, das ihn auf der Couch liegend mit seinem Hund zeigt. Über seiner rechten Wange klebt ein großes Pflaster. Dazu schrieb der Keeper: "Alles gut" (Tutto bene).
"Ich möchte mich bei Gianluigi Donnarumma entschuldigen", schrieb Singo bei Instagram. Er habe den Torwart nicht absichtlich attackiert und erst danach gemerkt, dass dieser schwer im Gesicht verletzt sei. "Ich wünsche dir gute Besserung", hieß es in dem Beitrag in italienischer und französischer Sprache.
Monaco beklagt Online-Hass und Rassismus gegen Singo
Am Tag nach der Partie teilte Monaco dann mit, dass Singo in den sozialen Netzwerken rassistisch beleidigt worden sei. Dies werde "mit der größten Entschiedenheit verurteilt", hieß es. "So ein Verhalten hat im Sport keinen Platz, weder auf dem Spielfeld noch außerhalb." Der Verein versicherte dem Nationalspieler der Elfenbeinküste die volle Unterstützung.
Doppelpack von Dembele, Rot für Hütter
Wenige Minuten nach Donnarummas Auswechslung hatte Desire Doue die Führung für PSG erzielt, mit der es auch in die Pause ging. In Hälfte zwei ereignete sich dann ein wahrer Torreigen. Innerhalb von sieben Minute drehte Monaco durch Eliesse Ben Seghir (53. Minute) und den Ex-Gladbacher Breel Embolo (60.) das Spiel. Für den Endstand pro Paris sorgten der Doppelpack von Ousmane Dembélé (64.,90.+7) und das Tor von Goncalo Ramos (83.).
Nach einem nicht gegebenen Elfmeter für Monaco in der Nachspielzeit sah Trainer Adi Hütter wohl wegen lautstarker Proteste und der falschen Wortwahl zudem die Rote Karte (90.+5). Durch den Sieg liegen die Hauptstädter nun zehn Punkte vor den Verfolgern aus Monaco und Marseille. Olympique hat jedoch ein Spiel weniger.
Quelle: sid