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Dengue-Epidemie: 12,6 Millionen Fälle in Lateinamerika

DengueEpidemie 126 Millionen Fälle in Lateinamerika
Das Klima, der Wohnungsbau und eine schlechte Abwasser­wirtschaft begünstigen die Ausbreitung der Gelbfiebermücke.

12,6 Millionen Fälle

Lateinamerika erlebt schwere Dengue-Epidemie

Das Klima, der Wohnungsbau und eine schlechte Abwasser­wirtschaft begünstigen die Ausbreitung der Gelbfiebermücke.

Denis Düttmann

Publiziert: 12.12.2024, 16:35
ARCHIV - 19.03.2024, Brasilien, Sao Paulo: Ein Arbeiter der Stadt räuchert ein Viertel im Norden der brasilianischen Metropole aus im Kampf gegen die Ägyptische Tigermücke (Aedes aegypti), die das Dengue-Virus überträgt. (zu dpa: «12,6 Millionen Fälle: Lateinamerika erlebt schwere Dengue-Epidemie») Foto: Andre Lucas/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Ein Arbeiter bekämpft Dengue-Mücken in der brasilianischen Metropole São Paulo.

Foto: Andre Lucas (DPA)

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In Kürze:
  • Lateinamerika verzeichnet 12,6 Millionen Dengue-Fälle im Jahr 2023.
  • 90 Prozent der Fälle in Brasilien, Mexiko, Kolumbien, Argentinien.
  • Feuchtes Klima und schlechte Abwasserwirtschaft begünstigen Mückenausbreitung.
  • Impfkampagnen in mehreren Ländern können Virusverbreitung nicht sofort stoppen.

Lateinamerika erlebt die schwerste Dengue-Epidemie seit Beginn der systematischen Erhebung 1980. Im laufenden Jahr wurden 12,6 Millionen Fälle registriert – fast dreimal so viele wie 2023, wie die Panamerikanische Gesundheitsorganisation (Paho) mitteilte. Über 7700 Menschen starben an der Viruserkrankung. 90 Prozent der Fälle wurden in Brasilien, Mexiko, Kolumbien und Argentinien registriert.

Das Dengue-Fieber – wegen der Schmerzen manchmal auch «Knochenbrecherkrankheit» genannt – wird von der Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) übertragen und ist in den Tropen und Subtropen weit verbreitet. Häufig sind die Verläufe aber mild, und nicht jeder Infizierte erkrankt.

Besonders gefährdet sind Kinder. «Dengue stellt für Kinder ein überdurchschnittlich hohes Risiko dar», sagte Paho-Direktor Jarbas Barbosa. «In Ländern wie Guatemala sind 70 Prozent der Todesfälle im Zusammenhang mit Dengue-Fieber bei Kindern zu verzeichnen.»

Feuchtheisses Klima und stehendes Wasser lassen Mücken gedeihen

Grund für die schwere Epidemie waren günstige Bedingungen für die das Virus übertragenden Mücken wie starke Niederschläge und hohe Temperaturen. Auch der unregulierte Wohnungsbau und eine schlechte Abwasserwirtschaft begünstigen nach Angaben der Paho die Ausbreitung der Moskitos.

In mehreren Ländern laufen Programme zur Bekämpfung der Gelbfiebermücken, bei denen mit Wolbachia-Bakterien modifizierte Mücken ausgesetzt werden. Das Bakterium verhindert das Wachstum von Viren und verbreitet sich über Fortpflanzung auch unter der nicht modifizierten Mückenpopulation.

Ausserdem wird in Brasilien, Argentinien und Peru gegen Dengue geimpft. Die aktuelle Epidemie kann die Impfkampagne aber nicht stoppen. «Die Impfung wird die Ausbreitung des Virus weder kurz- noch mittelfristig stoppen und bietet keine unmittelbare Hilfe bei einem Ausbruch», sagte Paho-Chef Barbosa.

Dengue-Fieber

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