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Erste schwarze Frau: Beyonce erobert Spitze der Country-Charts

Erste schwarze Frau Beyonce erobert Spitze der CountryCharts
Popikone Beyonce hat es mit ihrem neuen Song „Texas Hold ’Em“ an die Spitze der Billboard-Charts in der Sparte Country geschafft – und damit Musikgeschichte geschrieben. Das gab das Branchenmagazin „Billboard“ am Dienstag bekannt. Beyonce ist

Laut „Billboard“ ist die Sängerin die erste Musikerin, die sowohl die „Hot Country Songs“ als auch die „Hot R&B/Hip-Hop Songs“ angeführt hat. Ihr zweiter neuer Song des Countrygenres, „16 Carriages“, belegt Platz neun der Countryliste, teilte das Musikmagazin mit, das die Charts herausgibt. In den allgemeinen Hot-100-Charts von Billboard stiegen die Songs indes auf den Plätzen zwei und 38 ein.

„Texas Hold ’Em“ verdrängte „I Remember Everything“ von Zach Bryan und Kacey Musgraves, das sich 20 Wochen lang auf Platz eins der Country-Charts hielt und letztes Jahr die Hot 100 anführte. Beyonce profitierte vor allem von starken Streams und Verkäufen: „Texas Hold ’Em“ wurde in der vergangenen Woche 19,2 Millionen Mal gestreamt und 39.000-mal verkauft. Der Song wurde außerdem 4,8 Millionen Mal im Radio gehört.

Ankündigung in Super-Bowl-Werbung

Nachdem die 32-fache Grammy-Gewinnerin letzte Woche während der Super Bowl via Werbespot des Netzanbieters Verizon überraschend ein neues Album angekündigt hatte, spekulierten Fans und Brancheninsider, ob die Musik von der traditionellen Countryindustrie angenommen werden würde. Beyonces Plattenfirma Columbia Records gab letzte Woche bekannt, dass sie „Texas Hold ’Em“ offiziell im Countryradio promoten wolle.

Doch Beyonce ist bei Weitem nicht die erste schwarze Frau in der Countrymusik. Andere Künstlerinnen wie Mickey Guyton und Brittney Spencer feierten in den letzten Jahren Erfolge, während Linda Martell vor 50 Jahren als erste schwarze Solokünstlerin den Weg in diesem Genre geebnet hatte.

Der erste schwarze Sänger, der eine Nummer eins in den „Billboard Hot Country Songs“ schaffte, war Charley Pride. Die Single „All I Have to Offer You (Is Me)“ eroberte im Jahr 1969 die Spitze. Im Laufe seiner langen Musikkarriere folgten rund 30 weitere Nummer-eins-Hits. Doch Country blieb allgemein überwiegend weiß und männlich geprägt.

Widerstand zwecklos

Einige Medien hatten sich erst dagegen gesträubt, die Songs von Beyonce zu spielen. Als etwa ein Fan aus Oklahoma von KYKC-FM „Texas Hold ’Em“ anfragte, verweigerte ihm das Radio seinen Wunsch. Die Begründung: „Wir spielen keine Beyonce-Songs, wir sind ein Countrysender.“ Fans beschwerten sich, woraufhin sich KYKC entschuldigte und Beyonce ins Programm aufnahm.

Beyonce während der Grammy Awards AP/Invision/Chris Pizzello
Bereits bei den Grammys zeigte sich Beyonce mit Cowboyhut an der Seite von Preisträgerin Fantasia Barrino (2. v. l.)

Im rechten TV-Sender One American News Network wurde Countrysänger John Schneider (64) gefragt, warum „Linke“ wie Beyonce nun auch noch in das angeblich konservative Genre des Country vorstoßen wollen. „Sie sind wie Hunde, die überall ihre Markierung hinterlassen wollen“, antwortete Schneider. Auch auf Social Media forderten einige, Beyonce solle sich raushalten, sie habe keine Ahnung von Texas.

In Texas geboren und aufgewachsen

Doch das Gegenteil ist der Fall: Beyonce wurde als Beyonce Giselle Knowles 1981 in Houston, Texas, geboren und ist Medienberichten zufolge mit Countrymusik aufgewachsen. „Sie war ihr ganzes Leben schon Country“, schrieb das „Time“-Magazin kurz nach der Veröffentlichung von „Texas Hold ’Em“. Die 42-Jährige zeigte außerdem früh in ihrer Karriere bei Destiny’s Child und später als Solokünstlerin mit Titeln wie „Daddy Lessons“ Countryeinflüsse.

Die Dokumentationsreihe „Country Music“ des Regisseurs Ken Burns weist zudem darauf hin, dass Countrymusic in der „Black Community“ fest verankert ist – etwa durch das Banjo, das aus Westafrika stammt. In der Musik der Sklaven in Nordamerika habe das Musikinstrument daher eine große Rolle gespielt, heißt es in der Doku: „Doch Kommerzentscheidungen weißer Branchenvertreter führten dazu, dass Schwarze jahrzehntelang aus dem Genre ausgeschlossen wurden.“

Im Februar wird in den USA und Kanada übrigens der „Black History Month“ (Monat der schwarzen Geschichte) begangen. Somit ist es wohl kein Zufall, dass Beyonces Album „Renaissance Act II“ (das vorhergehende Album heißt „Renaissance“) im Februar vorangekündigt wurde. Erscheinen soll es am 29. März.

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