Streiks bei Zalando und Amazon
In der wichtigsten Geschäftszeit des Jahres verschärft die Gewerkschaft verdi ihre Streikmaßnahmen im Online-Handel. U.a. bei Zalando in Mönchengladbach sollen die Mitarbeiter des Logistikzentrums ihre Arbeit bis Samstagmorgen niederlegen. Als symbolisches Zeichen des Protests ist morgen eine Kundgebung geplant: Die Mitarbeiter werden eine Menschenkette vor dem Logistikstandort bilden, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Auch der Online-Riese Amazon bleibt von den Streikaktionen nicht verschont. An den Standorten Dortmund und Werne sind die Beschäftigten zum Streik aufgerufen. Der Amazon-Standort in Rheinberg hingegen bleibt von den Arbeitsniederlegungen unberührt und setzt den normalen Betrieb fort.
Im Zentrum des Konflikts steht die Forderung der Gewerkschaft nach Anerkennung des Tarifvertrags für den Einzelhandel. Besonders bei Amazon zieht sich diese Auseinandersetzung bereits über ein Jahrzehnt hin - bislang ohne den gewünschten Erfolg.
Statement von Zalando
Der Versandhändler Zalando hat unserer Redaktion mitgeteilt, dass sich die überwiegende Mehrheit der Mitarbeiter nicht an dem verdi-Streik beteilige. Außerdem verfüge man über ein europaweites Logistiknetzwerk und sehe derzeit keine Einschränkungen für die Kunden. Zalando selbst sieht sich als fairen und verantwortungsvollen Arbeitgeber. Man orientiere sich bei den Löhnen an den branchenüblichen Vergütungen für Logistiktätigkeiten.
Statement von Amazon
Ein Amazon-Sprecher hat unserer Redaktion gegenüber garantiert, dass alle Pakete schnell und zuverlässig ankommen. Die Streikbeteiligung in Dortmund und Werne sei extrem gering. "Kunden können sich auf schnelle und zuverlässige Lieferungen ihrer Weihnachtsbestellungen verlassen. [...] Die Kollegen profitieren von fairen Löhnen und guten Zusatzleistungen. [...] Nicht umsonst ist die Hälfte der Kollegen schon seit über fünf Jahren bei uns", so der Sprecher des Unternehmens.