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In Dortmund und Umgebung: Amazon-Streik an Weihnachten

In Dortmund und Umgebung AmazonStreik an Weihnachten
Ver.di hat einen Amazon-Streik an Weihnachten in Dortmund und Werne angekündigt. Die Gewerkschaft erhebt schwere Vorwürfe gegen den...
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Stand: 18.12.2024, 13:57 Uhr

Von: Malte Hupach

Gerade in der Weihnachtszeit bestellen viele Menschen online – gerne bei Amazon. © Michael Bihlmayer/Imago

Ver.di plant einen Amazon-Streik an Weihnachten in Dortmund und Werne. Der Online-Versandhändler spricht lediglich von „losen Gerüchten“.

Update, Mittwoch (18. Dezember), 13.40 Uhr: Ein Streik bei Amazon an Weihnachten in Dortmund und Werne? Davon will der Online-Versandhändler nichts wissen. „Ehrlich gesagt, sehen wir aktuell keinerlei Streikaktivitäten“, teilte ein Amazon-Sprecher gegenüber RUHR24 mit. Es gebe lediglich lose Streik-Gerüchte (weitere News aus Dortmund bei RUHR24 lesen).

In Dortmund und Umgebung: Amazon-Streik an Weihnachten?

Um seine Bestellung müsse sich ohnehin kein Amazon-Kunde sorgen: „Generell gilt, dass selbst bei einem Streik-Aufruf alle Pakete schnell und zuverlässig ankommen, weil die Beteiligung seit jeher extrem gering ist. Die Kunden können sich also auf uns verlassen“, heißt es.

Zum Hintergrund: „In Dortmund werden gar keine Pakete an Kunden verschickt, weil dies ein Umverteilzentrum ist“, betont der Amazon-Sprecher. „Auch Werne macht eher Umverteilung auf andere Standorte als Kundenbestellungen – zudem steht dort ein großer Umbau an und wir werden dort im neuen Jahr 600-800 neue Arbeitsplätze schaffen.“

Die Vorwürfe von ver.di weist der US-Gigant entschieden zurück. So ist die Rede von „fairen Löhnen und guten Zusatzleistungen. Der Einstiegslohn bei Amazon in Deutschland liegt bei 15 Euro brutto pro Stunde aufwärts (in Dortmund und Werne ist der Einstiegslohn 15,05 Euro). Dazu gibt es viele Extras, wie die Förderung von Weiterbildungsmaßnahmen mit bis zu 8.000 Euro, das 49-Euro-Ticket und betriebliche Altersvorsorge.“

Erstmeldung, Mittwoch (18. Dezember), 12.55 Uhr: Ver.di plant gezielte Streiks an den Amazon-Standorten Dortmund und Werne während der Weihnachtszeit, wie ver.di mitteilte. Die Gewerkschaft wolle auf Missstände aufmerksam machen und den Druck auf den Online-Händler erhöhen. Mit den Arbeitsniederlegungen will ver.di insbesondere für faire Arbeitsbedingungen und die Anerkennung von Tarifverträgen eintreten.

In Dortmund und Umgebung: Amazon-Streik an Weihnachten

Am Standort Werne sorgt der kürzlich umgesetzte Abbau von mindestens 150 Arbeitsplätzen für Unmut. Dies stehe in klarem Widerspruch zu Amazons öffentlicher Kommunikation, neue Arbeitsplätze schaffen zu wollen, kritisiert ver.di.

„Amazon spricht von Einstellungen, während im Hintergrund Arbeitsplätze abgebaut werden. Das ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten, die sich täglich für das Unternehmen einsetzen“, sagt Gewerkschaftssekretär Philip Keens. Besonders betroffen seien laut ver.di Beschäftigte, die sich aktiv für Arbeitnehmerrechte einsetzen. „Hier zeigt sich, dass Amazon lieber Druck ausübt, statt Verantwortung zu übernehmen“, so Keens.

Auch am Standort Dortmund beklagt ver.di unzureichende Arbeitsbedingungen. Berichten von Beschäftigten zufolge würden gesetzliche Ruhezeiten nicht immer eingehalten, was die Belastung der Mitarbeiter zusätzlich erhöhe. „Amazon muss sich an geltende Gesetze halten und die Gesundheit der Menschen schützen“, fordert Keens.

Amazon-Streik in Dortmund: „Wir kämpfen weiter“

Die Gewerkschaft verlangt die Anerkennung des Tarifvertrags des Einzel- und Versandhandels sowie den Abschluss eines Tarifvertrags für „Gute und gesunde Arbeit“. Gerade in der stressigen Vorweihnachtszeit seien verbindliche Standards, die Gesundheit und Wohl der Beschäftigten schützen, unerlässlich, betont ver.di.

Die angekündigten Streikmaßnahmen sollen überraschend und flexibel stattfinden. „Unsere Aktionen werden zeigen, dass wir nicht nachlassen. Wir kämpfen weiter für faire Löhne, sichere Arbeitsbedingungen und die Anerkennung von Tarifverträgen“, unterstreicht Keens abschließend.

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