Alonso über Schumacher: „Schwierig, mit ihm ein Gespräch zu führen“

1. tz
2. Sport
3. Formel 1

Stand: 02.03.2024, 13:00 Uhr

Von: Luca Hartmann

DruckenTeilen

Lange lieferten sich Michael Schumacher und Fernando Alonso in der Formel 1 ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Nun hat sich der Spanier überraschend deutlich zur Rivalität geäußert.

München – Es war eine der spannendsten Rivalitäten in der Geschichte der Formel 1: Michael Schumacher gegen Fernando Alonso. Über mehrere Saisons kämpften die beiden Weltklasse-Rennfahrer um die Vormachtstellung in der Motorsport-Königsklasse und lieferten sich dabei enge Rennen um mehrere WM-Titel. Nun hat sich Alonso überraschend deutlich zur Rivalität auf und neben der Strecke geäußert.

Alonso schießt gegen Schumacher: „Er war sehr kalt“

In der spanischen DAZN-Dokumentation „Fernando Revelado“ sagte der 42-Jährige: „Michael war auf und neben der Strecke ein harter Kerl. Er war sehr kalt, hielt immer Abstand und versuchte immer, einzuschüchtern. Er war ein Fahrer, mit dem es sehr schwierig war, ein Gespräch zu führen.“

Demnach hätte Schumacher die Rivalität in den Rennen auch neben der Strecke weitergeführt. „Wenn man zum Frühstück kam, schaute er einen immer ein bisschen komisch an. Man wusste, dass es eine Rivalität gab, aber er nahm sie für bare Münze“, erklärt Alonso. Aufgrund der großen Konkurrenz seien beide auch „oft aneinandergeraten“, sich dabei jedoch stets „mit Respekt“ begegnet.

Formel-1-Rivalität zu Schumacher war Alonso eine Inspiration

Für Alonso sei Schumacher aber nicht nur „der härteste Rivale, den ich je hatte“, sondern auch eine Inspiration gewesen. Denn als der Spanier 2001 sein Debüt in der Formel 1 gab, hatte Schumacher schon drei WM-Titel gewonnen. In der Debüt-Saison von Alonso kam für Schumi im Ferrari dann der vierte dazu.

Klar, dass der damals gerade erst 20-jährige Alonso zur deutschen Legende aufschaute. „Ein Rivale, eine Rivalität, aber auch eine Inspiration. Man muss bedenken, dass jedes Kind ein Vorbild braucht“, so Alonso. Er gibt auch zu, dass er sich in den folgenden Jahren bewusst vieles von Schumacher abgeguckt habe, um auf dessen Level zu kommen.

Alonso schwärmt von Formel-1-Duellen gegen Schumacher

„Ich begann ihn zu beobachten, wie er sich verhält, wie er reagiert, wie er sich kleidet, wie er fährt. Es ist eine Inspiration, die man sich im Geiste notiert, und plötzlich findet man sich Rad an Rad mit ihr wieder und kämpft jeden Sonntag. Es war etwas ganz Besonderes“, schwärmt Alonso.

Zwar musste Alonso in den ersten Jahren seiner Karriere dabei zusehen, wie Schumi seine WM-Titelsammlung auf insgesamt sieben ausbauen konnte, anschließend schlug jedoch die Stunde des Spaniers. 2005 holte Alonso seinen ersten WM-Titel und verwies Schumacher nach zuvor fünf Titeln in Serie auf den dritten Platz. 2006 lieferten sich beide dann ein noch engeres Rennen um die WM-Krone, das knapp mit 13 Punkten Vorsprung an Alonso ging.

Alonso ist inzwischen der dienstälteste Fahrer in der Formel 1 und wird auch als Nachfolger von Lewis Hamilton bei Mercedes gehandelt. Auf das Cockpit bei den Silberpfeilen hofft aber auch Schumachers Sohn Mick. (LuHa)