Aktion zum Welt-Aids-Tag
Der Welt-Aids-Tag erinnert an die vielen Menschen, die an dieser Krankheit gestorben sind und setzt ein Zeichen gegen Ausgrenzung und Diskriminierung. Bei der Diagnose und Behandlung von HIV sind in mittlerweile große Fortschritte erzielt worden. Aus einer tödlichen Krankheit ist eine chronische, aber behandelbare Erkrankung geworden, die Lebenserwartung ist ähnlich wie bei Menschen ohne HIV-Infektion. Dennoch kann die Krankheit nicht endgültig geheilt werden. Auch kein wirkungsvoller Impfstoff konnte bislang entwickelt werden.
Bis zum Jahr 2030 sollen laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) 95 Prozent aller HIV-Infizierten diagnostiziert und in Behandlung sein, 95 Prozent dieser Personen sollen eine aktive Therapie erhalten, und bei 95 Prozent dvon ihnen soll der Verlauf der Krankheit gehemmt werden. Wissenschaftlich ist belegt, dass eine nicht nachweisbare Viruslast im Blut, die durch eine effektive antiretrovirale Therapie erreicht wird, die Übertragung des Virus verhindert. Dieses Wissen hat zur Formel U=U - Undetectable = Untransmittable (nicht nachweisbar = nicht übertragbar) geführt, die eine Schlüsselrolle bei der Reduzierung der Virusübertragung und damit im Kampf gegen die Verbreitung spielt. Das Konzept U=U ist nicht nur ein wissenschaftlicher Durchbruch, sondern hat auch eine bedeutende soziale Dimension: Es fördert Prävention, Testung und Therapie und hilft, Diskriminierung sowie die Kriminalisierung von HIV-positiven Menschen abzubauen. Angesichts der weiterhin bestehenden Ängste und Stigmatisierungen in der Bevölkerung ist es entscheidend, den Zugang zu HIV-Tests zu erleichtern.Präventions- und Testkampagne
Nach wie vor gibt es auch in Südtirol immer wieder Neudiagnosen. Deshalb organisiert die Abteilung für Infektionskrankheiten am Krankenhaus Bozen in Zusammenarbeit mit der Landeskommission AIDS vom 27. bis 30. November 2024 Präventions- und Informationsveranstaltungen. Italienischen Roten Kreuz, Verein Propositiv sowie Caritas und weitere lokale HIV-Präventionsorganisationen unterstützen die Kampagnen.
Ein mobiles medizinisches Ambulatorium des Roten Kreuzes bietet an verschiedenen Orten in Südtirol kostenlose und anonyme Tests sowie Informationen an. Standorte und Termine:
• Bruneck, 28. November 2024, 10.00 bis 17.00 Uhr, Gilmplatz
• Meran, 29. November 2024, 10.00 bis 17.00 Uhr, Theaterplatz
• Bozen, 29. November 2024, 18.00 bis 22.00 Uhr, Jugendzentrum Pippo
• Bozen, 30. November 2024, 9.00 bis 18.00 Uhr, Talferbrücke
Ganz nach dem Motto des Welt-AIDS-Kongresses im Juli 2024 in München, „Put People First“ („Die Menschen an erste Stelle setzen“) sollen auch in Südtirol Vorurteile gegenüber HIV-positiven Menschen abgebaut werden. Ziel ist es, eine offene, informierte und solidarische Gesellschaft zu fördern, die Barrieren abbaut und Betroffenen Unterstützung bietet.
„Jeder und jede sollte sich mindestens einmal im Leben auf HIV testen lassen", so Elke Maria Erne. "Stop HIV ist nicht nur ein Slogan, sondern ein konkretes Engagement. Niemand darf sich aufgrund seines Gesundheitszustandes diskriminiert fühlen. Gemeinsam können wir eine Gesellschaft frei von Vorurteilen gestalten, in der Tests ein Akt der Fürsorge und nicht der Angst sind und Prävention zu einer gemeinsamen Wahl wird", so Michael Angergassen.
(sabes)