Übergewicht: Adipositas hat sich unter Jugendlichen vervierfacht
Die Zahl der Menschen mit starkem Übergewicht – Adipositas genannt – ist stark gestiegen. 2022 waren weltweit laut einer Studie mehr als eine Milliarde Menschen betroffen. Der Anteil der stark Übergewichtigen an der Bevölkerung habe sich seit 1990 mehr als verdoppelt, berichtete die Fachzeitschrift The Lancet. Bei Erwachsenen verdoppelte sich der Anteil weltweit bei Frauen seit 1990 auf 18,5 Prozent, und er verdreifachte sich bei Männern auf 14 Prozent.
Unter Jugendlichen zwischen fünf und 19 Jahren habe er sich weltweit sogar vervierfacht. 9,3 Prozent der Jungen galten 2022 als fettleibig, 6,9 Prozent der Mädchen.
In absoluten Zahlen sind das weltweit 880 Millionen Erwachsene und 159 Millionen Kinder und Jugendliche. In einigen wohlhabenden Ländern und bestimmten Bevölkerungs- und Altersgruppen erreiche die Zahl inzwischen ein Plateau oder sinke leicht, sagte Majid Ezzati vom Imperial College in London, etwa bei Frauen in Spanien und Frankreich.
Die Situation in Deutschland
In Deutschland lag 2022 der Anteil bei Frauen mit Adipositas bei 19 Prozent, was Platz 137 in der Länderliste entspricht. Bei Männern bei 23 Prozent (Platz 80). Bei den Mädchen kommt Deutschland mit sieben Prozent auf den 119. Platz, bei Jungen und jungen Männern mit zehn Prozent auf den 111. Platz.
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Die Studie erforschte nur die Zahlen und Anteile, die Gründe für die Erkrankung waren nicht Teil davon.
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Nummer eins auf der Liste und damit am stärksten betroffen ist hier Tonga in Ozeanien mit 81 Prozent der Frauen. Bei den Männern ist der Inselstaat Amerikanisch-Samoa mit 70 Prozent adipöser Männer auf dem Listenplatz eins.
Wie die Deutsche Adipositas-Gesellschaft schreibt, ist Adipositas eine chronische Krankheit, die definiert ist als eine über das Normalmaß hinausgehende Vermehrung des Körperfetts. Ob jemand betroffen ist, wird nach Gewicht und Größe berechnet, dem Body-Mass-Index (BMI). Ab einem BMI von 30 spricht die Gesellschaft von Adipositas Grad I. Adipositas kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und einige Krebsformen auslösen.
Das Risiko von Adipositas lasse sich durch gute Ernährung und Bewegung von Kindesbeinen an senken, heißt es von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die an der Studie beteiligt war. Regierungen sollten dafür sorgen, dass besonders salz-, fett- oder zuckerhaltige Nahrungsmittel und Getränke nicht in der Nähe von Schulen verkauft werden und dass Reklame dafür, die sich an Kinder richtet, eingeschränkt wird. Sie sollten zudem Kampagnen über die Vorteile guter Ernährung und sportlicher Betätigung fahren. Die WHO räumte ein, dass gute Ernährung teuer sein kann.
In Inselstaaten im Pazifik wie Niue, Tonga und Amerikanisch-Samoa gibt es mit mehr als 60 Prozent die höchsten Raten. Unter den ersten zehn waren in einzelnen Kategorien auch Katar, Ägypten, Chile und die USA. Die niedrigsten Raten verzeichneten Madagaskar, Burkina Faso, Vietnam und Äthiopien. Rasant war der Anstieg unter anderem in den USA: Der Anteil der Frauen mit Adipositas stieg von 21,2 Prozent 1990 auf 43,8 Prozent 2022, bei den Männern stieg der Anteil von 16,9 Prozent auf 41,6 Prozent.
Die Zahl der Menschen mit starkem Übergewicht – Adipositas genannt – ist stark gestiegen. 2022 waren weltweit laut einer Studie mehr als eine Milliarde Menschen betroffen. Der Anteil der stark Übergewichtigen an der Bevölkerung habe sich seit 1990 mehr als verdoppelt, berichtete die Fachzeitschrift The Lancet. Bei Erwachsenen verdoppelte sich der Anteil weltweit bei Frauen seit 1990 auf 18,5 Prozent, und er verdreifachte sich bei Männern auf 14 Prozent.
Unter Jugendlichen zwischen fünf und 19 Jahren habe er sich weltweit sogar vervierfacht. 9,3 Prozent der Jungen galten 2022 als fettleibig, 6,9 Prozent der Mädchen.