Heiße Themen Schließen

FC Chelsea: Roman Abramovich kündigt Verkauf an - Erlös kommt Ukraine-Opfern zugute

FC Chelsea Roman Abramovich kündigt Verkauf an  Erlös kommt UkraineOpfern zugute
Roman Abramovich hat auf der Homepage des FC Chelsea bekanntgegeben, dass er den Premier-League-Klub verkaufen wird. Der 55 Jahre alte Russe bestätigte damit entsprechende Medienberichte.

Roman Abramovich hat auf der Homepage des FC Chelsea bekanntgegeben, dass er den Premier-League-Klub verkaufen wird. Der 55 Jahre alte Russe bestätigte damit entsprechende Medienberichte.

Es handle sich um eine Entscheidung im Interesse des Klubs, der Fans, der Angestellten und der Sponsoren und Partner, erklärte Abramovich in seinem Statement. "Es ging mir niemals ums Geschäft oder ums Geld, sondern um die Leidenschaft für den Sport und den Verein. Außerdem habe ich mein Team angewiesen, eine Stiftung zu gründen, an die der Nettoerlös aus dem Verkauf gespendet wird."

Die Stiftung werde den Opfern des Krieges in der Ukraine zugutekommen: "Das schließt Gelder für die dringenden und sofortigen Bedürfnisse der Opfer und den langfristigen Wiederaufbau ein."

Abramovich erklärte weiterhin, dass es sich um eine "unglaublich schwere Entscheidung" gehandelt habe: "Es tut weh, mich auf diese Art und Weise vom Klub zu trennen. Aber ich glaube, dass es im besten Interesse des Vereins liegt."

Er wolle sich an der Stamford Bridge noch einmal von den Chelsea-Fans verabschieden, betonte Abramovich: "Ich hoffe, dass ich die Stamford Bridge noch ein letztes Mal besuchen und mich persönlich von euch allen verabschieden kann. Es war das Privileg meines Lebens, Teil des FC Chelsea zu sein. Ich bin stolz auf das, was wir gemeinsam erreicht haben."

FC Chelsea: Kaufpreis von vier Milliarden Euro?

Der Telegraph hatte zuerst vermeldet, dass Abramovich gesprächsbereit sei. Mindestens drei Parteien würden noch in dieser Woche Angebote hinterlegen.

Ein Interessent ist der Schweizer Milliardär Hansjörg Wyss. "Wir kennen Stand heute noch nicht den genauen Verkaufspreis. Ich kann mir den Einstieg bei Chelsea mit Partnern gut vorstellen. Aber die Rahmenbedingungen muss ich jetzt zuerst genau prüfen", sagte der 86-Jährige aus Bern im Interview mit dem Blick. Wyss habe am Dienstag mit drei weiteren Personen ein Angebot erhalten, um Chelsea vom russischen Oligarchen zu kaufen, berichtete er. Abramovich wolle Chelsea "schnell loswerden": "Wie alle anderen Oligarchen ist er in Panik."

Ex-BVB-Ziel dabei: Die größten Namen der russischen Liga

© imago images

1/25

Der Weltverband FIFA und die UEFA haben Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine von allen Wettbewerben ausgeschlossen. Das gilt sowohl für russische Klubs als auch für die Nationalmannschaften.

© imago images

2/25

Wie lange die Suspendierung gilt, ist angesichts der aktuellen Lage unklar. Für die in Russland angestellten Spieler und Trainer bedeutet das, dass sie sich über ihre Zukunft Gedanken machen müssen.

© imago images

3/25

In der russischen Premier Liga gibt es neben einigen Ex-Bundesliga-Stars und einem ehemaligen Transferziel des BVB auch einen wegen versuchten Totschlags angeklagten Profi. Ein Überblick über die prominentesten Spieler und Trainer.

© imago images

4/25

SANDRO SCHWARZ: Der 43-Jährige ist seit Oktober 2020 Cheftrainer bei Dinamo Moskau. Andriy Voronin war zuletzt der Co-Trainer des Ex-Mainzers, doch der Ukrainer setzte sich nach der russischen Invasion in seiner Heimat nach Deutschland ab.

© imago images

5/25

Zieht es Schwarz selbst also auch zurück in den Westen? "Ich bin nicht einer, der sich ein Ticket kauft, ins Flugzeug springt und von Russland weg fliegt", sagte der Trainer auf einer Pressekonferenz: "Das ist nicht meine Art."

© imago images

6/25

DANIEL FARKE: Er ist erst seit Januar 2022 in Russland tätig. Nach viereinhalb erfolgreichen Jahren mit Norwich City wechselte der 45-Jährige zum FK Krasnodar, wo er noch kein Pflichtspiel geleitet hat.

© imago images

7/25

Ob er Russland nach den jüngsten Ereignissen verlässt, ist derzeit unklar. Krasnodar ist in keinem europäischen Wettbewerb vertreten. In der Ligatabelle liegt der Klub auf Platz 6.

© imago images

8/25

MARKUS GISDOL: Er ist bereits verfügbar. Gisdol verlässt Lokomotive Moskau. "Ich kann meiner Berufung nicht in einem Land nachgehen, dessen Staatsführer einen Angriffskrieg mitten in Europa verantwortet", sagte Gisdol der Bild.

© imago images

9/25

Gisdol erklärte: "Ich kann nicht in Moskau auf dem Trainingsplatz stehen und ein paar Kilometer weiter werden Befehle erteilt, die großes Leid über ein gesamtes Volk bringen." Gisdols Nachfolger ist übrigens sein bisheriger Co: Marvin Compper.

© imago images

10/25

QUINCY PROMES: Vor rund einem Jahr wechselte der niederländische Außenstürmer von Ajax Amsterdam für rund 8,5 Millionen Euro zu Spartak Moskau. Schlagzeilen machte er allerdings außerhalb des Sports.

11/25

Ende Juli 2020 soll der 50-malige niederländische Nationalspieler einem Neffen bei einer Familienfeier mit einem Messer ins Knie gestochen und ihn schwer verletzt haben. Daraufhin wurde er von der Staatsanwaltschaft in Amsterdam angeklagt.

12/25

Das Opfer gab an, dass Promes ihn "mit wildem Blick" attackiert hätte. Das Zurückweichen hätte ihm das Leben gerettet. Die Zukunft von Promes dürfte auch vom Urteil des Prozesses abhängen, das noch nicht absehbar ist.

© imago images

13/25

MALCOM: Der Brasilianer wechselte 2018 für 41 Millionen Euro zum FC Barcelona. Nur ein Jahr später zahlte Zenit St. Petersburg rund 40 Millionen Euro für ihn.

© imago images

14/25

Zu Beginn seiner Zeit bei Zenit wurde er von den eigenen Fans rassistisch angefeindet, weil diese einen Bruch mit der vermeintlichen Tradition sahen, nur weiße Spieler zu verpflichten. Seine Zukunft ist unklar.

© imago images

15/25

WENDEL, CLAUDINHO, WILMAR BARRIOS: Die drei Südamerikaner kamen für viel Geld nach St. Petersburg und zählen zu den wertvollsten Profis der Liga. Bisher äußerten sie sich noch nicht. Ihre Verträge laufen noch bis 2025 bzw. 2026.

© imago images

16/25

DOUGLAS SANTOS: Bis 2019 spielte der Linksverteidiger für den Hamburger SV, dann bezahlte Zenit St. Petersburg rund 13 Millionen Euro für den Brasilianer. Sein Vertrag läuft bis 2026, auch von ihm gibt es noch keine Aussagen.

© imago images

17/25

JHON CORDOBA: Der Stürmer spielte einige Jahre für Mainz, Köln und Hertha in der Bundesliga. Im vergangenen Sommer wechselte er für rund 20 Millionen Euro nach Krasnodar.

© imago images

18/25

GRZEGORZ KRYCHOWIAK: Krasnodars Kapitän hat eine beeindruckende Karriere mit vielen Stationen in Europa hinter sich. Der 32-Jährige wechselte 2019 von Paris nach Moskau und von dort nach Krasnodar.

© imago images

19/25

In den sozialen Netzwerken postete der Pole ein Statement, in dem er sich mit der Ukraine solidarisierte und gegen die russische Gewalt aussprach.

© imago images

20/25

JEAN-PHILIPPE GBAMIN: Der Ex-Mainzer wechselte erst vor wenigen Tagen vom FC Everton zu ZSKA Moskau. Da er aktuell nur ausgeliehen ist, kann er im kommenden Sommer nach England zurückkehren.

© imago images

21/25

ARTEM DZYUBA: Der langjährige Nationalstürmer steht noch bis Sommer bei Zenit St. Petersburg unter Vertrag. Bisher hat der 33-Jährige noch nie außerhalb seines Heimatlandes gespielt.

© imago images

22/25

VIKTOR CLAESSON: Der schwedische Nationalspieler steht seit Januar 2017 bei Krasnodar unter Vertrag. Seitdem wurde er immer wieder mit deutschen Klubs in Verbindung gebracht.

© imago images

23/25

FEDOR SMOLOV: Im Verlauf seiner Karriere wurde der 32-Jährige immer wieder mit dem BVB in Verbindung gebracht. Zwischen 2016 und 2018 wurde mehrfach berichtet, dass der Russe kurz vor einem Wechsel stünde.

© imago images

24/25

Zuletzt postete der mehrfache Nationalspieler auf Instagram ein schwarzes Bild mit der Unterschrift "Nein zum Krieg" auf das ein gebrochenes Herz und die Flagge der Ukraine folgten.

© imago images

25/25

Er war damit der erste russische Nationalspieler, der sich gegen die russische Invasion positionierte. Konsequenzen sind seitdem nicht bekannt geworden.

Ob Wyss, der als einer der reichsten und einflussreichsten Schweizer gilt, einen Kauf vorantreibt, werde sich in "vier bis fünf" Tagen zeigen, sagte er und führte aus: "Abramovich fordert derzeit viel zu viel. Wissen Sie: Chelsea steht bei ihm mit zwei Milliarden Pfund in der Kreide. Aber Chelsea hat kein Geld. Bedeutet: Diejenigen, die Chelsea kaufen, sollen Abramovich entschädigen." In seinem Statement erklärte Abramovich am Mittwoch allerdings, auf eine Rückzahlung seiner Darlehen zu verzichten.

Klar sei, ergänzte Wyss, dass er eine Übernahme "ganz sicher nicht alleine" vollführe: "Wenn ich Chelsea kaufe, dann mit einem Konsortium bestehend aus sechs bis sieben Kapitalgebern." Laut Telegraph fordert Abramovich aber vier Milliarden Euro.

Abramovich will Chelsea an Treuhänder übergeben

Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine hatte Abramovich angekündigt, die Führung des Klubs an Treuhänder der gemeinnützigen Chelsea-Stiftung zu übertragen. Von einem möglichen Verkauf war zunächst nicht die Rede. Die Treuhänder zeigen sich aber noch zurückhaltend und haben dem Schritt noch nicht zugestimmt.

Nach Informationen von SPOX und GOAL haben die Treuhänder den Eindruck, dass rechtliche und regulatorische Fragen erst geklärt werden müssen. Außerdem gibt es ethische Vorbehalte, denn Abramovichs Entscheidung wird in England als Schritt gesehen, um möglichen Sanktionen wegen seiner angeblichen Verbindungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin zu entgehen. Vor der Bekanntgabe am Samstag gab es kein Gespräch zwischen Abramovich und den Treuhändern.

Abramovich wird eine Nähe zu Putin nachgesagt. Zuletzt hatte ihn die Ukraine bei der Suche nach einer friedlichen Lösung des Ukraine-Konflikts um Hilfe gebeten. "Ich kann bestätigen, dass Roman Abramovich von der ukrainischen Seite um Unterstützung bei der Erzielung einer friedlichen Lösung gebeten wurde, und dass er seitdem versucht, zu helfen", hieß es in einem Statement seines Sprechers.

Mit einem vom Wirtschaftsmagazin Forbes auf 14,5 Milliarden Dollar geschätzten Nettovermögen (rund 12,9 Milliarden Euro) ist er einer der reichsten Menschen der Welt. Den FC Chelsea hatte er 2003 für 210 Millionen Euro gekauft.

Ähnliche Nachrichten
Nachrichtenarchiv
  • Anonymous Russia
    Anonymous Russia
    Cyberkrieg: Schlagabtausch zwischen Anonymous und Conti – FCC organisiert Abwehr
    26 Feb 2022
    1
  • Assange
    Assange
    Julian Assange erlitt im Gefängnis einen Schlaganfall
    13 Dez 2021
    1
  • Coronavirus Italien
    Coronavirus Italien
    Coronavirus: Dritter Todesfall in Italien, Gemeinden abgeriegelt
    24 Feb 2020
    7
  • Sydney Sweeney
    Sydney Sweeney
    An der Seite von Sydney Sweeney: Star aus prickelnder Netflix ...
    30 Tage vor
    2
Die beliebtesten Nachrichten der Woche